Wenn Sie Ihrem Körper und Ihrer Seele etwas Gutes tun und einmal so richtig aus dem Alltag aussteigen möchten, dann sollten Sie es mit Fasten probieren. Wer fastet, macht die faszinierende Erfahrung, wie gut man aus sich selbst heraus leben kann. Das schafft neues Selbstvertrauen, motiviert zu neuen Lebenswegen und steigert das körperliche Wohlbefinden.
Fasten hat eine jahrtausendealte Tradition. In allen Weltreligionen spielte es als Stärkung der seelisch-geistigen Kräfte eine Rolle. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts lebte das Fasten bei uns wieder auf und wurde an speziellen Kliniken zum therapeutischen Heilfasten für Kranke weiterentwickelt.
Wer fastet, nimmt freiwillig eine begrenzte Zeit weder feste Nahrung noch Genußmittel zu sich. Stattdessen werden reichlich Wasser und Tee sowie kleinere Mengen Säfte und Gemüsebrühe getrunken. Für unseren Körper ist es kein Problem, eine Zeitlang ohne festes Essen auszukommen. In der Entwicklungsgeschichte des Menschen war diese Fähigkeit sogar eine wichtige Überlebensstrategie bei Hungersnöten. Heute macht uns allerdings nicht der Nahrungsmangel, sondern vielmehr die Überernährung zu schaffen. Gerade in unserer Konsum- und Überflussgesellschaft kann Fasten ein positives Verzichtserlebnis sein.
Was passiert im Stoffwechsel?
Wenn unser Stoffwechsel keine Nahrung von außen bekommt, schaltet er auf Ernährung von innen um. Das bedeutet, er baut körpereigene Depots ab, um Zellen und Organe mit Energie und Nährstoffen zu versorgen. Insbesondere die Fettreserven werden zur Energiegewinnung herangezogen. Regelmäßiges Fasten wirkt sich in vielerlei Hinsicht günstig aus: Übergewicht wird abgebaut, Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte können sich normalisieren. Bei Allergien, Autoimmunkrankheiten oder chronischen Magen-Darm-Erkrankungen hat sich das Fasten ebenfalls bewährt.
Fasten hält jung
Die Veränderungen im Fastenstoffwechsel
wirken sich auch positiv auf Alterungsprozesse
aus. Nach einem Anstieg zu Beginn des Fastens
sinken beispielsweise die Spiegel der Stresshormone,
die das Altern begünstigen, deutlich ab.
Gleichzeitig steigt die Bildung Gewebe verjüngender
Hormone an. Entzündungsprozesse, die
das Altern beschleunigen, beeinfl usst das Fasten
ebenfalls positiv. So bildet der Körper im Fasten
mehr an bestimmten Enzymen, die wesentlich
an der Erneuerung und dem Überleben von
Zellen und Erbgut beteiligt sind. Fasten schützt
zudem den Herzmuskel. Selbst im psychischen
Bereich wirkt es sich günstig aus: Die Schlafqualität
und die Stimmungslage verbessern sich
nachweislich.
Mehr Ausdauer als zuvor
Regelmäßige Bewegung während des Fastens
unterstützt die Ausscheidungsvorgänge und
hält den Kreislauf stabil. Es ist daher auf jeden
Fall sinnvoll, in der Fastenzeit körperlich aktiv
zu sein. Sie werden staunen, wie ausdauernd
Sie auch ohne feste Nahrung sind. Lassen Sie
Ihre Aktivitäten jedoch etwas gemächlicher
angehen. Ideal sind Sportarten wie Wandern,
Radfahren, Gymnastik oder Schwimmen. Gute
Fastenkurse beinhalten ein entsprechendes
Bewegungsprogramm.
Während des Fastens haben die Meisten ein
besonderes Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug.
Entspannungsübungen helfen Ihnen dabei, in
sich hineinzuhören und die Bedürfnisse Ihres
Körpers wahrzunehmen. Die positiven Wirkungen
des Fastens lassen sich so noch verstärken.
Balsam für die Seele
Fasten stellt eine ideale Gelegenheit dar, einmal
aus dem gewohnten Alltag auszusteigen und
sich ganz auf sich selbst zu besinnen. Man
kann ungestört seinen inneren, oft ungenutzten
Kräften nachspüren und ihnen Raum zur Entfaltung
geben. Viele Fastende gewinnen so neue,
überraschende Erkenntnisse und Impulse für ihr
Leben. Zudem kommen sie innerlich zur Ruhe
und übertragen dieses positive Gefühl auch auf
andere Lebensbereiche. Viele Menschen erleben
beim Fasten, welche immensen Energiereserven
in ihnen stecken und entwickeln ein neues
Körperbewusstsein und ein gesteigertes Selbstwertgefühl.
Fasten ist daher eine gute Möglichkeit, alte
Gewohnheiten zu überdenken. Viele möchten
die gewonnene Leichtigkeit und das positive
Körpergefühl beibehalten und sind nach dem
Fasten besonders zu einem bewussteren Lebensstil
motiviert.
So gelingt´s
Es gibt verschiedene Methoden, Fasten
durchzuführen. Am weitesten verbreitet ist das
Wasser-Saft-Fasten nach Buchinger. Bevor das
eigentliche Fasten beginnt, wird der Organismus
in ein bis drei Entlastungstagen auf die Zeit
ohne Nahrung eingestimmt. An diesen Tagen
werden leichte Gerichte mit viel Obst und
Gemüse gegessen. Der erste Fastentag beginnt
mit einer Darmentleerung. Auch während des
Fastens wird der Darm regelmäßig gespült. So
werden Stoffwechselendprodukte ausgeschieden
und ein Hungergefühl bleibt aus.
Ganz wichtig ist es, dass Fastende reichlich
trinken, um mit Flüssigkeit und Mineralstoffen
ausreichend versorgt zu sein. Mineralwasser
und Kräutertees und geringe Mengen verdünnte
Obst- und Gemüsesäfte sowie Gemüsebrühen
sind hierfür geeignet. Das Ende der Fastenzeit
wird mit einem gut bekömmlichen Lebensmittel
wie einem Apfel, einer Möhre oder einer gekochten
Kartoffel eingeleitet. In den anschließenden
Aufbautagen stehen fettarme, leichte
Gerichte auf dem Speiseplan.
Fasten darf nicht als Crash-Diät zum schnellen
Abnehmen missverstanden werden. Während
des Fastens verliert der Körper zwar an Gewicht
und baut Fettpölsterchen ab, doch ist dies eher
ein angenehmer Nebeneffekt. Beim Fasten geht
es um den ganzen Menschen. Daher gehören
eine gesundheitsfördernde Lebensweise,
Entspannung und Bewegung sowie seelische
Regeneration zu einer gelungenen Fastenzeit.
Wo kann ich fasten?
Am besten gelingt das Fasten in einem betreuten
Fastenkurs oder einer speziellen Fastenklinik.
Um wirklich vom Alltag abzuschalten, sind
Fastenferien ideal. Für das Fasten zuhause gibt
es begleitende Kurse an Volkshochschulen und
ähnlichen Einrichtungen. Wer zum ersten Mal
fastet, schließt sich am besten einer Gruppe an.
Gemeinsam mit Gleichgesinnten fällt es meist
leichter und erfahrene Fastenleiter helfen Ihnen
dabei, dass das Fasten ein Erfolg wird. Achten
Sie bei der Auswahl eines Fastenkurses auf ein
ganzheitliches Konzept. Das heißt, auch Bewegung,
Darmpflege, Entspannung und seelische
Betreuung sollten auf dem Programm stehen.
Der Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung
e.V. bildet kompetente Fastenleiter aus
und hat ein spezielles Konzept für Fastenkurse
entwickelt. Mehr über das Konzept und
qualifizierte Kursleiter in Ihrer Nähe finden Sie auf dieser Website.