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Chiasamen: Superfood oder Superflop?

Sie werden als Superfood, Sportlernahrung und Kraftkörner angepriesen. Im Jahr 2009 wurde die Chiasaat als neuartiges Lebensmittel von der Europäischen Union zugelassen. Seitdem gibt es die kleinen, aus Südamerika importierten Samen auch hierzulande. Ernährungspysiologisch sind sie mit Leinsamen oder Sesam vergleichbar.

Pflanze mit Geschichte

Bereits bei den Azteken und den Maja galten die Samen des Lippenblüters (Salvia hispanica) als besonders wertvoll. Die hellbraunen Samen wurden in Frucht- oder Gemüsesaft eingeweicht und als „Iskiate“, eine Art Powerdrink, verzehrt. Auch heute noch werden Chiasamen in ganz Mittel- und Südamerika angebaut. Eine Naturkostfirma hat die Samen in Bioqualität nach Europa gebracht.

Viel Ballaststoffe, viel Eiweiß

Chiasamen enthalten eine Reihe von wertvollen Nähr- und Wirkstoffen. Mit rund 30 Prozent liefern sie relativ viel Fett, allerdings mit einer günstigen Zusammensetzung. Auch der Proteingehalt ist mit bis zu 25 Prozent recht üppig. Auffällig ist der hohe Gehalt an Ballaststoffen von bis zu 30 Prozent. Die unverdaulichen Pflanzenfasern verfügen wie Floh- oder Leinsamen über gute Quelleigenschaften. Sie können das zwölffache Eigengewicht an Wasser aufnehmen und regen so die Darmtätigkeit an. Auch an Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere Calcium, sowie Antioxidanzien haben die Samen einiges zu bieten. Wegen der Vielfalt an Inhaltsstoffen werden sie vor allem als Nahrungsergänzung und für Sportler empfohlen.

Einweichen oder schroten

Chiasamen können unerhitzt wie gekocht gegessen werden und sind als ganze Samen sowie in Backwaren, Müsli, Riegeln und Energiegetränken erhältlich. Um die Nährstoffe optimal zu nutzen, sollten die kleinen Samen vor Verzehr frisch geschrotet oder gemahlen werden. Ernährungsphysiologisch ist Chia mit anderen Samen wie Leinsamen oder Sesam zu vergleichen. Sie können im Rahmen einer gesunden Kost eingesetzt werden, sind aber als Nahrungsergänzung nicht notwendig. Mit einem Preis von etwa 17,- Euro pro Kilo sind die importierten Samen deutlich teurer als Leinsamen.

Foto: Übelhör