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Der Trend: Die neue Lust am Kochen

Kochen ist wieder in Mode gekommen. Nicht nur unzählige neue Kochbücher und Kochshows im Fernsehen zeugen davon. Dank Internet machen auch Blogs, Kochgruppen oder Jumping Dinners Lust auf das gemeinsame Schnippeln und Genießen.

Mit Fremden die Küche teilen

Ein perfektes Dinner mit Freunden, ein Kochduell unter Arbeitskollegen oder Kochevents mit fremden Menschen. Über Internetseiten wie kochgruppen.de, co-cooking.de oder yumwe.de lassen sich Kochpartner und Kochgruppen vor allem in größeren Städten finden. Von Studenten initiiert wurde zum Beispiel giessen-kocht.de, ein besonderer Event, zu dem zweimal jährlich in der hessischen Universitätsstadt aufgerufen wird. Die Idee lebt nicht nur vom gemeinsamen Kochen mit einem Blind Date, sondern Vorspeise, Hauptgang und Dessert werden im Laufe des Abends mit wechselnden Kochpartnern, an unterschiedlichen Orten und in verschiedenen Küchen eingenommen. Etwas professioneller organisiert findet sich das gleiche Prinzip unter jumpingdinner.de oder rudirockt.de; hier werden Kochevents für mehrere Städte gebündelt. Beim Kochen andere Menschen kennenzulernen, ist auch Ziel des kleinen Start­up-Unternehmens unser-dinner.de, das Social Networking und reales Leben zusammenbringen will: Interessierte stellen ihr Profil und ihre Kochidee ins Internet und können so von anderen ausgewählt werden.
Multikulturell geht es bei comecookandeat.org zu. Reisende können anhand eines Profils Gastgeber in anderen Ländern kontaktieren, um gemeinsam mit ihnen einzukaufen und zu kochen. Dabei geht es weniger darum, sich bekochen zu lassen. Vielmehr steht der gegenseitige Austausch von kulturellen Traditionen und Essgewohnheiten durch gemeinsames Kochen und voneinander Lernen im Vordergrund.

Bestätigung am Herd

Sich wieder mehr mit dem Kochen zu beschäftigen, passt zum aktuellen Trend um das Selbermachen. Wer sein eigenes Brot bäckt, Marmelade einkocht oder Gemüse auf der Fensterbank anpflanzt, sieht schon nach kurzer Zeit, was er geschaffen hat. Das steigert das Selbstwertgefühl. In unserer technisierten Welt, die kaum noch jemand vollständig durchblickt, fühlt sich das gut an. Teilt man anschließend über Facebook und Co. Fotos des selbstgekochten 3-Gänge-Menüs, bekommt man zusätzlich noch die Anerkennung von Freunden und Bekannten. Jährliche Food Blog Awards, also Wettkämpfe um den besten Foodblog, prämieren den originellsten Internetauftritt. Manche privaten Foodblogger sind so erfolgreich, dass sie inzwischen von der Werbung auf ihrer Internetseite leben können, aus einigen beliebten Bloggern sind sogar Buchautoren geworden.

Julia Fischer
Foto: Tim Reckmann/pixelio.de