Erythrit steckt in zahnschonenden Süßigkeiten und wird pur oder mit Stevia gemixt im Internet, Reformhaus und einigen Drogerien als natürliche Süße verkauft. Seit kurzem ist der Zuckeraustauschstoff unter dem Namen „Biosüße“ auch in Bio-Qualität erhältlich. Empfehlenswert ist er deswegen noch lange nicht.
Chemisch gesehen ist Erythrit ein Zuckeralkohol. In Deutschland ist der Zuckeraustauschstoff als Zusatzstoff für Lebensmittel unter der E-Nummer 968 zugelassen. Erythrit kommt natürlicherweise in einigen Früchten wie Melonen und Trauben vor sowie in Pilzen, Algen, Flechten und fermentierten Lebensmitteln. Industriell wird er durch Mikroorganismen aus isolierter Weizen- oder Maisstärke gewonnen. Dabei kommen möglicherweise auch gentechnisch veränderte Organismen zum Einsatz. Nach der Fermentation wird die Flüssigkeit erhitzt, filtriert, gereinigt und getrocknet. Es entsteht ein weißes, kristallines Produkt, das ähnlich wie Zucker verarbeitet werden kann. Seine Süßkraft ist allerdings etwa 20-40 Prozent geringer als die von Haushaltszucker. Der Preis liegt dagegen mit rund 10 Euro pro Kilo deutlich über dem von Zucker.
Erythrit hat quasi keine Kalorien und dient Kariesbakterien nicht als Nahrung. Beim Verzehr größerer Mengen kann es allerdings zu Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen kommen. Daher müssen Lebensmittel, die mehr als zehn Prozent Zuckeraustauschstoffe enthalten, generell einen Warnhinweis tragen: „Kann bei übermäßigen Verzehr abführend wirken“. In der Vollwert-Ernährung werden Zusatzstoffe und Zuckeraustauschstoffe nicht empfohlen. Es handelt sich um isolierte, stark verarbeitete Substanzen, die keinerlei Nährstoffe liefern und nicht zu einem gesunden Ernährungsverhalten beitragen.
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