Im Frühjahr sprießt der Löwenzahn überall aus dem Boden und seine gelben Blüten leuchten an fast jedem Wegesrand. Anstatt ihn als Unkraut auszurupfen, lassen sich Blätter und Blüten für einen leckeren Salat ernten.
Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler und wird in verschiedene Gattungen unterteilt. Der bekannteste Vertreter ist der gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum officinale), den viele auch als Butter- oder Kuhblume kennen. Aufgrund seiner harntreibenden Wirkung nennt man ihn in bestimmten Regionen auch Pissblume. Der Name Löwenzahn leitet sich dabei von dem scharf gezähnten Blattaufbau ab. Bemerkenswert ist seine Strategie zur Verbreitung: Die Blüte, die in sogenannten Blütenkörben angeordnet ist und bis zu 300 einzelne Zungenblüten enthalten kann, entwickelt sich während der Fruchtreife zu einer sogenannten Achänenfrucht. Diese schwarzen, langgezogenen Samen sind Teil des Flugschirms. Durch seine besondere Ausstattung macht er es möglich, die Samen problemlos in den Wind zu heben und weit zu verteilen – passend beschrieben mit dem Namen Pusteblume.
Löwenzahn lässt sich in der Wildkräuterküche überaus vielfältig einsetzen. Er schmeckt recht kräftig, leicht nussig und bitter. Am beliebtesten ist die Zubereitung von jungen, frischen Blättern als Salat, die man gut mit milderem Blattsalat mischen kann. Die Blätter lassen sich wunderbar in Eintöpfen und Suppen oder wie Spinat verwenden. Auch als Zutat in einem Frischkäse oder Kräuterquark schmecken sie hervorragend. Die Blütenknospen lassen sich als leckeres Chutney zubereiten, dienen in Essig eingelegt als Kapern-Ersatz oder einfach als Deko auf dem Salat. Die Wurzeln kann man beispielsweise braten oder zu Mus verarbeiten. Getrocknete Wurzelstücke eignen sich zur Teezubereitung.
Frische Löwenzahnblätter gibt es in der Regel nicht in Supermärkten und selten auf Wochenmärkten. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, da uns die Natur reichlich wilden Löwenzahn anbietet. Er ist umsonst, weit verbreitet und unverwechselbar im Aussehen.
Text: Christin Gagalik
Foto: Norbert Svojtka/pixelio.deFür 4 Portionen
100 | g | Spinatblätter |
100 | g | Feldsalat |
50 | g | Wildkräuter wie junge Löwenzahnblätter, Brennessel, Knoblauchsrauke |
6 | getrocknete Tomaten | |
Handvoll Wildblüten wie Gänseblümchen, Ehrenpreis, Gundelrebe |
4 | El | Rapsöl, nativ |
3 | El | Balsamicoessig |
1/2 | Tl | Currysenf |
1 | Msp. | Pfeffer, frisch gemahlen |
2 | Msp. | Kräutersalz |
Tipp: Statt der Wildkräuter schmeckt der Salat auch mit Rucola gut. Als Ersatz für die Wildblüten eignen sich Möhrenscheiben in Blütenform. Dafür wird eine geschälte Möhre der Länge nach an 3-5 Stellen eingekerbt und dann in Scheiben geschnitten.
Rezept: Kathi Dittrich