Seit neuestem gibt es Zuwachs im Nudelregal. Pasta aus Linsen, Kichererbsen, Mungobohnen und anderen Hülsenfrüchten gestalten die Auswahl bunter. Die trendigen Produkte lassen sich leicht zubereiten und sind eine gute pflanzliche Eiweißquelle.
Die neuen Nudeln bestehen in der Regel ausschließlich aus dem Mehl der jeweiligen Hülsenfrucht und Wasser. Ob grün, gelb, schwarz oder rot, als Spirelli, Spaghetti oder Hörnchen – sie bringen nicht nur Farbe auf den Pastateller. Je nach Sorte liefern sie 20-40 Gramm hochwertiges Eiweiß, langsam verdauliche Kohlenhydrate und Ballaststoffe – deutlich mehr als normale Nudeln aus Hartweizen. Dadurch sättigen sie auch etwas besser. Im Vergleich zu Weißmehlnudeln mit 3,5 Gramm Ballaststoffen pro 100 Gramm enthalten beispielsweise Nudeln aus Kichererbsen das Vierfache. Außerdem stecken in ihnen mehr Vitamine und Mineralstoffe als in Weißmehlnudeln.
Aufgrund ihres hochwertigen Proteins sind sie zugleich eine perfekte pflanzliche Eiweißquelle und deshalb besonders bei Vegetariern und Veganern beliebt. Da Hülsenfrüchte zudem von Natur aus glutenfrei sind, ist Pasta aus Hülsenfrüchten auch für Menschen mit Glutenunverträglichkeit eine willkommene Alternative zum Beispiel zur klassischen Spaghetti.
Nudeln aus Hülsenfrüchten schmecken anders als herkömmliche Pasta. Den Geschmack muss daher jeder nach eigenen Vorlieben ausprobieren. Nudeln aus Erbsen sind beispielsweise leicht süßlich. Rote Linsenpasta hat ein mildes, nussiges Aroma und schmeckt deutlich nach der Hülsenfrucht. Auch das Mundgefühl ist eher etwas mehliger und grobkörniger als das der Originale. Gut zu den Nudeln passen eine würzige Tomaten- und Gemüsesoße oder ein leckeres Pesto. Sie lassen sich auch als Nudelsalat zubereiten. Für manche Menschen sind die Nudeln aufgrund ihrer blähenden Inhaltsstoffe möglicherweise etwas schwerer bekömmlich. Für eine bessere Verträglichkeit hilft es, sich an Produkte mit Hülsenfrüchten langsam heranzutasten und den Verzehr schrittweise zu steigern.
Mit einer Garzeit von durchschnittlich fünf Minuten im siedenden Salzwasser sind die bunten Nudeln schnell fertig und somit schneller als getrocknete Hülsenfrüchte zubereitet. Die angegebene Garzeit auf der Verpackung sollte man unbedingt einhalten, damit die neuartigen Nudeln noch Biss haben. Ansonsten können sie mehlig werden oder leicht zerfallen. Das Abschrecken mit kaltem Wasser nach dem Abgießen, ein kleiner Schuss Öl sowie etwas Zitronensaft erhalten die Konsistenz.
Herkömmliche Nudeln aus Weißmehl sind nicht besonders nährstoffreich. Da haben die Nachahmer aus Hülsenfrüchten deutlich die Nase vorn. Im Vergleich zu Nudeln aus Vollkornmehl sind sie aber als gleichwertig anzusehen. Da hier die Randschichten des Korns mit verarbeitet werden, enthalten sie ebenfalls reichlich Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Die bunte Hülsenfruchtpasta hat zudem ihren Preis: Im Vergleich zu Vollkornnudeln kostet sie das Drei- bis Vierfache.
Nudeln aus Hülsenfrüchten können eine Möglichkeit sein, die gesunden Hülsenfrüchte häufiger in den Speiseplan zu integrieren. Die einfache und schnelle Zubereitung macht das besonders leicht. Am besten ist es, wenn zusätzlich Linsen, Sojabohnen oder Kichererbsen in ihrer klassischen Form als Linseneintopf, Bohnenkeimlinge oder Kichererbsenmus den Speiseplan regelmäßig bereichern. Anneke Hilger
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