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Beyond-Meat-Burger

Der Beyond-Meat-Burger ist der momentan wohl angesagteste vegane Patty. Er sieht aus wie Fleisch und schmeckt auch fast so. In Sachen Inhaltsstoffe und Nachhaltigkeit kommt der Fleischersatz allerdings nicht gut weg.

Der von einem Unternehmen in den USA produzierte Beyond-Meat-Burger – übersetzt so viel wie „jenseits von Fleisch“ – hat inzwischen auch in Deutschland eine große Fangemeinde. Im Mai und Juni 2019 war das zeitweise Angebot eines Discounters vielerorts nach wenigen Stunden ausverkauft. Entwickelt und hergestellt wird der pflanzliche Fleischersatz von einer Firma aus Kalifornien. Ihr Ziel: Einen pflanzlichen Burger anzubieten, der in der Fleischtheke liegen und vor allem Fleischesser überzeugen soll. Die Hersteller werben mit Slogans wie „The Future of Protein“ und garantieren, dass der Beyond-Meat-Burger frei von Gluten, Soja und gentechnisch veränderten Organismen ist.

Der Fleischersatz besteht hauptsächlich aus isolierten Erbsen-, Reis- und Mungobohnenproteinen, Raps- und raffiniertem Kokosöl sowie diversen Konservierungsmitteln, Geschmacksverstärkern, Aromen und Stabilisatoren. Für die fleischähnliche Farbe sorgt ein Extrakt aus Rote Bete. Aussehen, Konsistenz und der rauchig-würzige Geschmack sind deutlich fleischähnlich.

Eine von den Herstellern beauftragte Studie der Universität Michigan zeigt einen deutlichen Klimavorteil im direkten Vergleich zu einem normalen Rinderburger auf: Beyond-Meat soll 99 % weniger Auswirkungen auf die Wasserknappheit und 93 % weniger Landfläche verbrauchen; in der Herstellung außerdem 90 % weniger Treibhausgase und 46 % weniger Energie benötigen. Allerdings verschlingt der tiefgekühlte Burger auf dem Weg nach Europa reichlich Energie, was die berechnete Klimabilanz der hier angebotenen Produkte erheblich verschlechtern dürfte.

Die Herstellung ist mit etlichen Verarbeitungsschritten verbunden, die den Burger zu einem hoch verarbeiteten Lebensmittel machen. Mittels Extrusion werden die Bestandteile erhitzt und gepresst, um die gewünschte Form und Struktur zu erreichen. Zudem ist die Zutatenliste sehr lang und auf Biozutaten wird kein Wert gelegt. Außerdem sind sie nicht besonders umweltfreundlich verpackt. Auch bei Öko-Test kommt der Burger nicht gut weg. Er konnte zwar in Sachen Geschmack überzeugen, die Tester bemängeln aber den stark erhöhten Gehalt an Mineralölbestandteilen, den zugesetzten Geschmacksverstärker Hefeextrakt und die langen Transportwege.

Möglicherweise wird durch das Angebot von Fleischersatzprodukten tatsächlich ab und zu eine Fleischmahlzeit ersetzt oder der Übergang zu einer pflanzenbetonten Ernährungsweise erleichtert. Auch mit Blick auf Tierleid und Umweltbelastungen schneiden pflanzenbasierte Burger besser ab. Für eine nachhaltige Ernährung kommt es neben einem deutlich verringerten Fleischkonsum aber auch darauf an, regionale und möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel zu bevorzugen, statt auf vorgefertigte Industrieprodukte zu setzen. Pauline Altvatter/Ulrike Becker

Foto: FreeToUseSounds/pixabay.com