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Der Tipp für Ihre Gesundheit

Was hält uns gesund? Was macht uns krank? Wwas können wir tun? Was können wir lassen? Begegnen Sie Ihren Stressfaktoren mit den richtigen Fragen.


Chronischer Stress birgt ein hohes Gefahrenpotenzial und ist beteiligt an vielen, vielleicht sogar an sehr vielen Krankheiten. Nach 47 Jahren ärztlicher Tätigkeit und angesichts eigener Erfahrungen möchte ich aufmerksam machen auf eine erforschte Funktionsweise des Autonomen Nervensystems, die zentral in der Stressregulation wirkt.

Chronischer Stress kann eine Quelle sein für Erschöpfung, für ängstliche Unruhe, aber auch für Herzschmerzen, anhaltende Magen-Darm-Beschwerden, Migräne, Depression oder Autoimmunerkrankungen. Bekanntlich ist die Liste viel länger.

Hirn- und Traumaforschung haben eindrucksvoll dargelegt, in welcher Weise unser autonomes (= vegetatives) Nervensystem auf Inkonsistenz (= Widersprüchlichkeit) der Lebensverhältnisse reagiert. Also auf frühe Verlassenheit oder Traumatisierung ebenso wie auf aktuelle Lebenskrisen, Bindungsverlust oder schlicht auf anhaltende Überforderung und Überfrachtung mit zu vielen Reizen jedweder Art.

„Der Körper vergisst nicht!“ meint, dass sich Erinnerungen an verletzende Ereignisse, frühe ebenso wie frische, in vegetativen Symptomen spiegeln. Eine herausragende Bedeutung kommt dabei dem sogenannten „Sozialen Vagus“ zu. Forscher haben ihn so genannt, weil er Zustände in uns fördert, die beruhigend, ausgleichend und organschützend sind. Und er wirkt schützend für das Immunsystem. Bedrohliche, beängstigende, verletzende Erfahrungen können die lebensnotwendige Funktion dieses „Sozialen Vagus“ massiv stören oder ihn sogar abschalten (z.B. im Schock).


Anstelle einiger Tipps helfen zunächst Fragen zur Verortung, Fragen, die ich mir selbst stellen kann:
• Was ist los in meinem Leben?
• Welchen Dingen, welchen Zielen folge ich?
• Was mute ich mir und anderen zu?
• Wie verbunden fühle ich mich?
• Wie mitfühlend bin ich, wie freundlich, auch mit mir selbst?

Diese Fragen-Liste kann individuell formuliert werden. Und schon diese Fragen, so ist meine Erfahrung über lange Zeiten und in turbulenten Jahren, verändern. Sie machen uns nachdenklich. Ich habe festgestellt, dass sie den Blickwinkel verändern, im besten Falle dem Humor die Tür öffnen.

Text von Dr. med. Günther Schwarz, Mitglied im 'Rat der Gesundheitsweisen‘ beim Förderverein, 07/2023, Alter: 73 Jahre.

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