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Der Tipp für Ihre Gesundheit

Bitterstoffe sind bioaktive Verbindungen, die in vielen Pflanzen vorkommen, insbesondere in Wildkräutern. Sie haben mehrere gesundheitliche Vorteile. Frau Jamila Peiter berichtet von ihren Erfahrungen mit dem Einsatz von bitteren Lebensmitteln und warum diese gut für die Gesundheit sind.

Bitterstoffe sind bioaktive Verbindungen, die in vielen Pflanzen, insbesondere in Wildkräutern, vorkommen. Sie haben mehrere gesundheitliche Vorteile. So wirken sie verdauungsfördernd, können den Appetit regulieren und Entgiftungsprozesse der Leber anregen. Außerdem helfen sie dabei, den Stoffwechsel und Blutzucker zu regulieren; zudem werden ihnen entzündungshemmende Wirkungen zugesprochen und die enthaltenen Antioxidantien können dabei helfen, freie Radikale zu neutralisieren. Allerdings können geringe Mengen an Bitterstoffen auch erwünschte Wirkung haben. Deshalb sollte man sich vorher gut erkundigen, um nicht versehentlich giftige Pflanzenteile zu verzehren.

Bedauerlicherweise sind wir seit Jahren stark auf isolierte Zucker programmiert und Bitterstoffe kommen uns unangenehm streng vor. Es bedarf Geduld und Zeit, um sich an den bitteren Geschmack zu gewöhnen. Wenn wir uns bewusst machen, wie viele Vorteile für unsere Gesundheit Bitterstoffe bringen, lohnt sich die Mühe. Schließlich sind Bitterstoffe ein wesentlicher Anteil der Natur-Medizin, dazu oft kostenlos! Meine persönlichen Erfahrungen mit Bitterstoffen sind motivierend gut und ich habe mir vermutlich manche Arztbesuche dadurch erspart.

Wildkräuter wie Enzianwurzel, Löwenzahn, Schafgarbe, Teufelskrallenwurzel, Beifußkraut, Brennnessel, Giersch und Wermut sind besonders reich an Bitterstoffen. Einige der Kräuter sind nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Heilkräuter in der traditionellen Medizin bekannt. Ihre Nutzung kann eine einfache und natürliche Möglichkeit sein, die Vorteile von Bitterstoffen in die individuelle Ernährung zu integrieren.

Die Konzentration von Bitterstoffen variiert in verschiedenen Pflanzenarten. Im Vergleich zu vielen Gemüsesorten sind Wildkräuter oft bitterer, weil sie in ihrer natürlichen Umgebung wachsen und sich an verschiedene Umweltbedingungen angepasst haben, was zu einem höheren Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, einschließlich Bitterstoffen, führen kann. Gemüsesorten mit hohen Gehalten an Bitterstoffen sind Salatsorten wie Chicorée, Radicchio, Endivie, Rucola, aber auch Blattgemüse wie Spinat, Mangold und Kohl. Auch Kräuter wie Salbei, Kurkuma, Ingwer, Zimt, Koriander, Petersilie, Oregano, Pfefferminze und Schwarzkümmel enthalten bittere Stoffe. Außerdem liefern Kaffee, grüner und schwarzer Tee, Grapefruits, Artischocken, Oliven, Auberginen und sogar dunkle Schokolade Bitterstoffe.

Ausgerechnet die Menge an gesundheitsrelevanten Bitterstoffen in unseren pflanzlichen Lebensmitteln wurde seit Jahrzehnten durch Züchtung systematisch verringert. Leider hatte das Angenehme bisher immer Priorität über das Nützliche. Diese Entwicklung hat unter anderem mit zu einer Zunahme an Krankheiten beigetragen. Ein Umdenken auf diesem Gebiet ist wirklich sinnvoll. Eine Möglichkeit dieser Fehlentwicklung zu begegnen, ist der vermehrte Einsatz von Wildkräutern, die bis zum Zehnfachen an Bitterstoffen gegenüber den Kulturpflanzen enthalten.

Text von Jamila Peiter, Mitglied im Rat der Gesundheitsweisen beim Förderverein, 08/2024, Alter: 79 Jahre

© Bild:congerdesign/pixabay.com