Der faire Rat: Natürlich süßen

Zu einem schönen Stück Torte oder einem fruchtigen Tiramisu sagen nur die wenigsten nein. Doch um Süßes zu genießen, müssen Sie nicht zwangsläufig zu stark verarbeitetem weißen Zucker greifen. Alternative Süßungsmittel bringen natürliches Aroma und darüber hinaus noch Nährstoffe auf den Tisch. Dörte Petersen, Beraterin im Netzwerk Gesunde Ernährung, verrät Ihnen, welche natürlichen Süßungsmittel besonders geeignet sind.

Süße Früchtchen

Zu den natürlichsten Süßungsmitteln überhaupt zählen süße Früchte. Frische Äpfel, Birnen und Bananen oder eingeweichte, ungeschwefelte Trockenfrüchten geben so manchem Kuchen oder Nachtisch eine unverwechselbare Note. Lecker ist beispielsweise ein Pudding mit pürierten Datteln oder mit geriebener Birne gesüßte Muffins.

Konzentrierte Fruchtsüße liefern Dicksäften. Dafür wird vor allem Apfel- und Birnensaft soviel Wasser entzogen, bis ein dickflüssiger Sirup entsteht. Apfel- und Birnendicksäfte weisen einen hohen Anteil an Fruchtzucker auf, sind relativ flüssig und eignen sich vor allem zum Süßen von Breien, Puddings und Quarkspeisen.

Dicksäfte aus Agave, Ahorn und Reis

Ausgangsprodukt für Agavendicksaft ist der süße Saft der mexikanischen Agavenpflanze. Der Dicksaft besteht im Wesentlichen aus Fruchtzucker, der eine etwas stärkere Süßkraft als normaler Haushaltszucker hat und daher geringer dosiert werden kann. Er hat kaum Eigengeschmack und eignet sich als dezente, nicht vorschmeckende Süße.

Für Ahornsirup wird der Saft des nordamerikanischen Zuckerahornbaums eingedickt. Der in den USA und Kanada sehr beliebte Sirup schmeckt charakteristisch nach Karamell und harmoniert beispielsweise hervorragend mit Teigen und Nüssen. Traditionell essen Nordamerikaner Ahornsirup zu Pfannkuchen.

Weniger bekannt ist Reissirup, der aus fermentiertem Reis gewonnen wird. Im Gegensatz zu den anderen Süßungsmitteln enthält er keine Saccharose und keinen Fruchtzucker, daher können ihn auch Menschen mit einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit zum Süßen nutzen.

Aromatisches von der Biene

Honig hat von den in der Natur vorkommenden süßen Lebensmitteln den höchsten Anteil an Süßkraft und besteht vorwiegend aus Frucht- und Traubenzucker. Je nachdem, welche Blüten den Bienen Nektar und Pollen liefern, erhält er seinen ganz eigenen Geschmack, die typische Farbe und Konsistenz. Nicht-wärmebehandelter Honig gilt als besonders wertvoll, weil temperaturempfindliche Enzyme und andere gesundheitsfördernde Substanzen noch vollständig enthalten sind. Dieser Honig sollte bevorzugt unerhitzt in der Küche zum Einsatz kommen. Aber auch zum Backen und Karamellisieren lässt sich Honig gut verwenden. Durch seinen charakteristischen Geschmack können Sie ihn geringer als Zucker dosieren.

Das süße Steviablatt

Die grünen Blätter der Steviapflanze schmecken ebenfalls sehr süß und liefern dabei keine Kalorien. Die getrockneten, gemahlenen Blätter haben allerdings einen deutlichen Eigengeschmack und schmecken leicht bitter. Im Handel ist meist das weiße Steviapulver erhältlich, bei dem es sich um einen Süßstoff handelt, der durch einen aufwendigen chemischen Prozess aus der Pflanze isoliert wird.

Naturbelassenes aus Zuckerrohr und -rübe

Aus dem Saft von Zuckerrohr und Zuckerrübe lässt sich ebenfalls ein naturbelassenes Süßungsmittel erzeugen, der Vollrohrzucker. Der ausgepresste Saft wird zu einem Sirup eingekocht und anschließend getrocknet oder gefriergetrocknet und gemahlen. Das Endprodukt ist ein grobes Pulver, das dazu neigt, Klumpen zu bilden. Das etwas nach Karamell schmeckende Granulat lässt sich wie weißer Zucker verwenden, kann aber wegen des deutlichen Eigengeschmack geringer dosiert werden.

Aroma spart Menge

Alle natürlichen Süßungsmittel schmecken nicht einfach nur süß, sondern bringen ein ganz charakteristisches Aroma mit. Dies verleiht den Gerichten eine besondere Note, so dass bereits kleinere Mengen zum Süßen ausreichen.