Neues aus der Wissenschaft: Senioren schlucken zu viele Vitaminpillen

Etwa jeder zweite bis dritte Bundesbürger über 64 Jahren greift regelmäßig zu Vitamin- und Mineralstoffpräparaten oder Nahrungsergänzungsmitteln. Doch nicht alle Präparate sind sinnvoll. Einige Senioren nehmen darüber deutlich mehr Nährstoffe auf, als für sinnvoll erachtet wird.

Mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten versuchen viele ältere Menschen mögliche Defizite auszugleichen. Dies gelingt aber nur, wenn sie auch Nährstoffe einnehmen, die im Alter besonders kritisch sind. Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München haben jetzt in einer Studie herausgefunden, dass bei Senioren Omega-3-Fettsäuren, Coenzym Q10, Magnesium und Vitamin E besonders verbreitet sind. Dabei nehmen einige Personen so viel Magnesium und Vitamin E auf, dass die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit angegebene tolerierbare Tageshöchstmenge überschritten wird.

Bei 20-30 Prozent der Magnesium-Ergänzer und 8-14 Prozent der regelmäßigen Vitamin-E-Nutzer lag die Einnahme über den empfohlenen Höchstmengen. Vitamin D dagegen, das Senioren wegen positiver Wirkungen auf die Knochen häufig medizinisch empfohlen wird, nahmen insgesamt relativ wenige alte Menschen ein, berichten die Wissenschaftler. Überdosierungen sind bedenklich, da sie die Gesundheit beeinträchtigen können. Eine zu hohe Vitamin-E-Zufuhr hemmt etwa die Aufnahme von Vitamin A und K und Magnesium behindert die Calciumaufnahme.

KD/Helmholtz Zentrum München
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