Der faire Rat: Mineral- oder Trinkwasser?

Wasser löscht wunderbar den Durst und ist gesund. Doch welches Wasser ist am besten? Lohnt es sich, zu teurem Mineralwasser zu greifen oder tut es das kühle Nass aus der Leitung auch?

Gute Quelle für Mineralstoffe

Mineralwässer sind in der Regel eine wertvolle Quelle für Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Kalium und Fluorid. Anders als lange Zeit gedacht, sind die Mineralstoffe aus Wasser gut für den menschlichen Körper verfügbar. Wie viele und welche Mineralstoffe in Mineralwasser enthalten sein müssen, ist allerdings nicht vorgeschrieben. Je nach Herkunft des Wassers können die Gehalte ganz unterschiedlich ausfallen. Wer auf eine extra Portion Mineralstoffe Wert legt, sollte das Etikett studieren. Hier sind die wichtigsten Inhaltsstoffe angegeben.

Für Veganer oder Menschen, die keine Milch vertragen, können besonders calciumreiche Wässer sinnvoll sein. Ab einem Gehalt von 150 Milligramm pro Liter gelten Wässer als calciumreich. Für Sportler sind Wässer mit einer ausgewogenen Mischung an Natrium, Calcium und Magnesium interessant, die den Mineralstoffverlust über den Schweiß ausgleichen. Magnesiumreiche Wässer sollten mindestens 80 Milligramm des Mineralstoffs aufweisen. Enthält ein Wasser etwa doppelt soviel Calcium wie Magnesium werden beide Mineralstoffe besonders gut vom Körper aufgenommen.

Schadstoffe aus dem Wasser

Pestizide und Arzneimittel: Mineralwasser muss aus geschützten Wasservorkommen stammen und direkt an der Quelle in Flaschen abgefüllt werden. Es soll eigentlich von natürlicher Reinheit sein und keine von Menschen verursachten Verunreinigungen enthalten. Dennoch werden in Mineralwasser mittlerweile auch Rückstände von Pestiziden oder Arzneimitteln gefunden. Sie sind in der Regel niedriger als die Gehalte in Trinkwasser und liegen weit unter der für den Menschen wirksamen Schwelle. Welche Auswirkungen allerdings ein Cocktail der verschiedenen Substanzen selbst in kleinsten Mengen auf den Körper hat, ist noch weitgehend unerforscht.

Uran und Arsen: Auch die giftigen Schwermetalle Uran und Arsen sind gelegentlich in Mineral- und Trinkwasser zu finden. Sie kommen natürlicherweise in bestimmten Gesteinen vor. Während für Trinkwasser Höchstmenge vorgegeben sind, gibt es für Mineralwasser bislang keinen allgemeingültigen Grenzwert. Nur Wasser mit dem Hinweis „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“ darf nicht mehr als 2 Mikrogramm Uran pro Liter enthalten.

Keime: Keime werden vor allem in stillen Mineralwässern immer wieder nachgewiesen. Hierbei handelt es sich zwar nicht um bedenkliche Krankheitserreger, stark immungeschwächte Personen sollten keimbelastetes Wasser allerdings vorsichtshalber meiden. Leitungswasser wird regelmäßig auf seine Keimbelastung hin untersucht und sprudelt in der Regel unbelastet aus dem Hahn. Wasser aus dem Wasserhahn ist daher durchaus eine gesunde Möglichkeit, seinen Durst zu stillen. Vorsicht ist lediglich bei alten Bleirohren geboten, die es glücklicherweise nur noch ganz selten gibt.

Glas oder PET?

Wer seinen Durst mit Trinkwasser stillt, braucht keine schweren Kisten schleppen und sich auch wegen der Ökobilanz keine Gedanken machen. Bei Mineralwasser gibt es die Auswahl zwischen Glas- und PET-Flaschen. Für Glasflaschen spricht, dass sie aus unproblematischen Rohstoffen hergestellt sind, bis zu 50-mal wiederbefüllt werden können und sich nach Gebrauch wieder zu neuen Mehrwegflaschen recyceln lassen. Glas ist zudem geschmacksneutral und die Kohlensäure bleibt auch nach langer Lagerzeit erhalten. Werden die Flaschen über große Strecken transportiert, verschlechtert das hohe Gewicht jedoch die Ökobilanz. Bei den meisten im Discounter verkauften großen PET-Wasserflaschen handelt es sich zwar um Pfandware, aber nicht um Mehrwegflaschen. Sie werden nicht wiederbefüllt und sind ökologisch ungünstiger.

Foto: Lupo/pixelio.de