Bio: Mehr Antioxidanzien

Biologisch angebautes Obst, Gemüse und Getreide enthält mehr antioxidative Inhaltsstoffe als konventionell erzeugtes. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Wissenschaftlerteam unter Leitung der britischen Universität Newcastle. Anders als in einer vor vier Jahren veröffentlichten Arbeit haben die Wissenschaftler bei einigen Inhaltsstoffen deutliche Unterschiede gefunden.

Wer seine Ernährung komplett von konventionell auf bio umstellt, nimmt 20-40 Prozent mehr Antioxidanzien, weniger Cadmium und weniger Pestizidrückstände auf. Antioxidanzien aus der Nahrung tragen im menschlichen Körper dazu bei, die Wirkung von schädlichen Sauerstoffradikalen abzupuffern. Ein Übermaß an Sauerstoffradikalen kann die Körperzellen schädigen und wird mit Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes oder Alzheimer in Zusammenhang gebracht.

Zu den antioxidativen Wirkstoffen zählen bestimmte Vitamine und Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Vor allem bei den sekundären Pflanzenstoffen aus der Gruppe der Polyphenole hatten Biolebensmittel die Nase vorn. Obst, Gemüse und Getreide aus ökologischer Landwirtschaft enthielten zwischen 18 und 69 Prozent mehr Polyphenole als konventionelle Ware. Die Wissenschaftler vermuten, dass der größere Stress der Biopflanzen zu den höheren Gehalten an Antioxidanzien beiträgt. Denn die Verbindungen werden von der Pflanze zur Abwehr von Schädlingen, Krankheiten, Hitze und Nährstoffmangel gebildet, die bei einem Anbau ohne Pestizide und Kunstdünger eher auftreten können.

Den um 48 Prozent geringeren Cadmiumgehalt von Biopflanzen führen die Forscher auf die unterschiedliche Art der Düngung und der Bodenzusammensetzung zurück. Bei Arsen und Blei gab es dagegen keine Unterschiede. Wie beim Ökolandbau zu erwarten, fanden die Forscher in Bioprodukten deutlich weniger Rückstände an Pestiziden. Konventionelles Obst und Gemüse enthielt rund viermal mehr Rückstände.

Foto: Peter von Bechen/pixelio.de