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Bienen: Wie lange summt es noch?

Jetzt summt und brummt es wieder allerorten. Bienen und Hummeln fliegen von Blüte zu Blüte, um Nektar einzusammeln. Ganz nebenbei bestäuben die fleißigen Insekten viele Pflanzen. Aber den Bienen und ihren wilden Verwandten geht es schlecht: Pestizide, Parasiten und immer weniger Lebensräume setzen ihnen zu.

Bienen sichern unsere Ernährung

Honigbienen sind nach Rindern und Schweinen die wichtigsten Haustiere, die der Mensch hat. Sie bestäuben die Blüten von Apfelbäumen, Erdbeeren, Raps, Tomaten, Kaffee und vielen anderen Pflanzen. Weltweit hängen 75 Prozent der angebauten Nutzpflanzen von den kleinen Hautflüglern und ihren Verwandten ab. Berechnungen zufolge erbringen Bienen und Hummeln zusammen mit anderen Insekten weltweit eine Bestäubungsleistung im Wert von 215 Milliarden Dollar pro Jahr. Ohne Bienen wäre es um unsere Versorgung mit Lebensmitteln schlecht bestellt.

Bestäuber in Gefahr

Seit Anfang des Jahrtausends wird in weiten Teilen der Welt ein Bienensterben beobachtet. Bienen leben heute unter permanentem Stress. Sie sind den verschiedensten Pflanzenschutzmitteln ausgesetzt, werden von Parasiten befallen und finden immer seltener Lebensräume mit geeigneten Blütenpflanzen. Viele wildlebende Bienen benötigen Baumhöhlen oder Erdlöcher für ihre Nester, dazu eine reiche Auswahl an für sie passenden Blütenpflanzen in der Nähe. Großflächige Monokulturen an Raps oder Sonnenblumen bieten den Bienen zwar Nahrung, aber zu wenig Abwechslung, um sie gesund zu erhalten. Zudem sind Kulturpflanzen wie Raps oftmals mit Insektiziden belastet. Bei Untersuchungen entdeckten Wissenschaftler 161 verschiedene Pflanzenschutzmittel in Bienenstöcken. Ein anderer wichtiger Grund für den Rückgang der Bienen sind Parasiten, vor allem die aus Asien eingeschleppte Varroamilbe.

Lebensräume schaffen

Damit wir weiterhin von der kostenlose Befruchtung durch Insekten profitieren können, müssen wir etwas dafür tun. Streifen mit blühenden Pflanzen und Hecken an den Rändern der Äcker bieten den Bienen abwechslungsreiche Nahrung. Wilde Hecken, totes Holz und unbearbeitete Böden bieten zudem gute Nistplätze. Hier kann auch jeder Gartenbesitzer aktiv werden und auf seinem Grundstück „wilde Ecken“ mit Totholz, heimischen Sträuchern und Wildblumen anlegen. Sogenannte Insektenhotels aus alten Hölzern und Stroh werden von den kleinen Nützlingen ebenfalls gerne angenommen. Auch im Umgang mit Pestiziden muss ein Umdenken erfolgen. Hier ist der Biolandbau ein gutes Beispiel, wie sich ohne Pestizide wirtschaften lässt. Wer Bioprodukte kauft, trägt also ebenfalls zum Bienenschutz bei.

www.pflanzenforschung.de /kd
Foto: luise/pixelio.de