Die sechs schlimmsten Umweltgifte

Blei, Radionuklide, Quecksilber, Chrom-VI, Pestizide und Cadmium zählen zu den giftigsten Schadstoffen weltweit. Sie sind für acht Millionen Todesfälle in Entwicklungs- und Schwellenländer verantwortlich, schätzt ein kürzlich veröffentlichter Bericht.

Schwermetalle am problematischsten

Der Umweltgiftreport wird seit acht Jahren regelmäßig gemeinsam von der Schweizer Stiftung Green Cross und der internationalen Non-Profit-Organisation Pure Earth mit Sitz in New York herausgegeben. Experten analysieren die Umweltbelastung von Boden, Luft und Wasser in Entwicklungs- und Schwellenländern, darunter Russland, Indien und Indonesien. Daten aus Ländern der Europäischen Union fließen nicht mit ein. Als problematischsten Schadstoff überhaupt stufen die Herausgeber Blei ein. Das Schwermetall wird in Bergbaubetrieben gefördert und gelangt vor allem durch die unsachgemäße Entsorgung von Autobatterien in die Umwelt. Quecksilber fällt beim Goldabbau an und wird von Kohlekraftwerken ausgestoßen. Ein häufiger Kontakt kann Gehirn, Nieren und Immunsystem schädigen. Das krebserregende Chrom VI dient zum Gerben von Leder und verseucht in Schwellenländern vor allem durch die Lederverarbeitung das Abwasser. Cadmium gelangt bei der Düngemittelherstellung und beim Zinkabbau in Wasser, Luft und Boden und kann sich in Nahrungsmitteln anreichern. Bereits kleinste Mengen sind toxisch.

Pestizide und Radioaktivität

Radioaktive Substanzen aus dem Uranabbau, der Medizintechnik und der Atomenergieproduktion erhöhen ebenfalls das Krebsrisiko. Pestizide belasten die Menschen weltweit beim Ausbringen und durch das Auswaschen in Wasser und Luft: Neben akuten Störungen wie Kopfweh und Übelkeit kann eine langfristige Belastung das Nervensystem schädigen. Angesichts der bestehenden Probleme fordern die Herausgeber noch mehr Anstrengungen für saubere Lebensbedingungen zu unternehmen. Bereits bestehende Umweltprogramme beispielsweise der Weltbank, der Vereinten Nationen oder der Globalen Allianz für Gesundheit und Umweltverschmutzung müssten ausgeweitet werden.

Kathi Dittrich
Quelle: World’s Worst Pollution Problems. The New Top Six Toxic Threats: A Priority List for Remediation. Pure Earth, Green Cross Switzerland (Hrsg) (2015).
Foto: Green Cross, Schweiz