Aus für giftige Kassenbons

Noch immer enthalten viele Kassenzettel, die auf Thermopapier gedruckt sind, giftiges Bisphenol A. Dies soll demnächst ein Ende haben. Die Europäische Union will Bisphenol A-haltige Thermopapiere bis zum Jahr 2019 verbieten.

Hormonell wirksame Substanz

Bisphenol A ist nach wie vor in zahlreichen Thermopapieren enthalten. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Anfangs des Jahres Kassenbons von Tankstellen, großen Drogerie- bzw. Handelsunternehmen, Kinoeintrittskarten und Kofferetiketten testen lassen. In 14 von 19 untersuchten Proben wurde er fündig. Die Papiere enthielten entweder Bisphenol A oder das als Ersatzprodukt verwendete Bisphenol S. In Thermopapieren werden die Chemikalien als Farbentwickler eingesetzt. Bisphenol A gehört ebenso wie Bisphenol S zu den hormonell wirksamen Substanzen, die bereits in winzigen Mengen in unseren Hormonhaushalt eingreifen können. Als mögliche Folgen werden reduzierte Spermienzahlen oder Verhaltensstörungen diskutiert. Umweltverbände und Verbraucherschützer kritisieren ihre Verwendung schon lange. Besonders Angestellte, die täglich mit Tickets oder Kassenbons hantieren, sind dadurch gefährdet.

Verbot unvollständig

Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben jetzt auf die Kritik reagiert und die Verwendung von Bisphenol A in Kassenbons weitgehend eingeschränkt. Eine entsprechende Ergänzung der EU-Chemikalienverordnung REACH schreibt vor, dass Thermopapiere künftig maximal 0,02 Gewichtsprozent BPA enthalten dürfen. Bisher wird die Chemikalie in Größenordnungen von einem Prozent eingesetzt. Nicht geregelt wird der Einsatz des oft als Ersatz verwendeten Bisphenol S, das als ähnlich gefährlich gilt. Die Regelung tritt allerdings erst ab 2019 in Kraft. Viel zu spät, wie Umweltverbände kritisieren.

BUND/KD
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