Pestizide: Bio im grünen Bereich

Bio hält, was es verspricht. Zu diesem Ergebnis kommt das Ökomonitoring der baden-württembergischen Lebensmittelüberwachung. Während frische Bioprodukte zu 99 Prozent frei von Pflanzenschutzmitteln sind, fanden die Lebensmittelkontrolleure in konventionellem Obst und Gemüse 200-mal höhere Rückstände.

Bio gut abgeschnitten

Auf Bio ist Verlass. Dies zeigen einmal wieder die Ergebnisse der baden-württembergischen Lebensmittelüberwachung. Seit dem Jahr 2002 untersuchen die Landeslabors kontinuierlich frisches Obst, Gemüse und Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Getreide auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Und seit Jahren stellen die Analytiker Bioprodukten ein sehr gutes Zeugnis aus.
Von den frischen Ökoprodukten aus dem Jahr 2015 wurden nur 1,1 Prozent beanstandet. Lediglich bei einer von 85 Proben Obst (Biobananen aus Peru) und einer von 109 Proben Gemüse (Biobroccoli aus Italien) fanden die Labors leicht erhöhte Rückstandswerte an Pflanzenschutzmitteln.
Frische Lebensmittel aus ökologischem Anbau enthielten nur Spuren an Pestiziden. Im Schnitt ermittelten die Analytiker 0,001 Gramm pro Kilogramm. Der Schwellenwert, ab dem die Kontrollbehörden aktiv werden, liegt für Bioprodukte bei 0,01 Milligramm pro Gramm. Bei verarbeiteten Produkten aus ökologischem Anbau lag die Beanstandungsquote etwas höher. Von allen untersuchten Proben wurden nur Sultaninen aus der Türkei (eine Probe) sowie Moringablattpulver aus Indien (zwei Proben) beanstandet. In allen drei Fällen fanden die Labors Pflanzenschutzmittel, die im Ökolandbau nicht zugelassen sind.

Konventionell stärker belastet

Konventionelles Obst und Gemüse wies deutlich höhere Werte auf. Rund 95 Prozent aller Frischobstproben enthielten Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Die Labors wiesen insgesamt 179 verschiedene Wirkstoffe nach. Die Rückstandsgehalte waren bei Obst 175-mal und bei Gemüse 245-mal höher als bei Bioprodukten. 16 Prozent aller konventionellen Gemüseproben überschritten sogar die erlaubten Höchstmengen.

CVUA/KD
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