Orangensaft: fair genießen

Uns Deutschen schmeckt Orangensaft aus Brasilien besonders gut. Eine aktuelle Studie kritisiert prekäre Arbeitsbedingungen und den verheerenden Einsatz von Pestiziden im brasilianischen Orangenanbau.

Die Arbeitsbedingungen in den brasilianischen Orangenpantagen sind nicht die besten. „Für knapp zehn Euro Tageslohn müssen die Arbeiter ungefähr 1,5 Tonnen Orangen täglich ernten. Der Sonne sind sie ungeschützt ausgesetzt“, fasst Sandra Dusch Silva von der Christlichen Initiative Romero die Ergebnisse ihrer Recherche zusammen. Die brasilianische Landwirtschaft wird von wenigen internationalen Konzernen dominiert. Die riesigen Monokulturen verursachen irreparable ökologische Schäden. In der Orangenproduktion werden die größten Mengen Pestizide pro Hektar verbraucht“, ergänzt Martin Wildenberg, Umweltexperte der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000.

Dabei ist auch ein völliger Verzicht auf Pestizide im Orangenanbau möglich – wie bio-zertifizierte Betriebe überall auf der Welt beweisen. Aufgrund von Wettbewerbsverdrängung betreiben weltweit lediglich drei Großkonzerne den Anbau von Orangen und die Gewinnung von Orangensaftkonzentrat. Auch am Ende der Lieferkette stehen immer weniger Handelskonzerne. In Deutschland vereinigen Edeka, Rewe, Lidl/Kaufland und Aldi 85 Prozent Marktanteil auf sich und diktieren damit indirekt die Arbeitsbedingungen von Millionen Beschäftigten. Eine Alternative ist Bio-Orangensaft aus Fairtrade-Produktion. Feste Abnahmepreise und die ökologische Wirtschaftsweise unterstützen die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen vor Ort. Eco-World/KD

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