Was sind FODMAPs?

FODMAPs sind eine Gruppe von Kohlenhydraten, die in zahlreichen Nahrungsmitteln vorkommen. Sie können bei sensiblen Personen Magen-Darm-Beschwerden auslösen.

Die Abkürzung FODMAP steht für fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole. Zu den FODMAPs zählen Milchzucker (Lactose), Fruchtzucker (Fruktose), Fruktane und Galactane sowie Polyole, zum Beispiel die Zuckeralkohole Sorbitol, Xylitol und Maltitol. Diese Kohlenhydrate kommen in einer Reihe von Lebensmitteln vor, beispielsweise in verschiedene Getreiden, Zwiebeln, Hülsenfrüchten, vielen Gemüse- und Obstsorten sowie einigen Milchprodukten.

Schwerverdauliche Kohlenhydrate

Für die menschliche Gesundheit spielen FODMAPs im Normalfall eine positive Rolle. Die kurzkettigen, leicht fermentierbaren Kohlenhydrate sowie Zuckeralkohole dienen den Darmbakterien als Nahrung und sorgen so für eine intakte Darmflora (Mikrobiom). Bei sensiblen Personen, beispielsweise bei Reizdarmsyndrom, können die schwer- oder unverdaulichen Kohlenhydrate allerdings Beschwerden wie Schmerzen, Blähungen, Völlegefühl oder Stuhlunregelmäßigkeiten hervorrufen.

Ein australisches Forscherteam hat für Betroffene eine Diät entwickelt, die weitgehend ohne diese Kohlenhydrate auskommt. Bei der FODMAP-Diät verzichten Patienten bis zu acht Wochen möglichst weitgehend auf die genannten Kohlenhydrate. Die Kost besteht überwiegend aus glutenfreiem Getreide, ausgewählten Obst- und Gemüsesorten sowie tierischen Produkten mit Ausnahme von Milch, Joghurt und Sahne. Nach knapp zwei Monaten werden die verschiedenen FODMAPs schrittweise wieder eingeführt und ihre Verträglichkeit beobachtet. Das Ergebnis ist ein individueller Ernährungsplan, der die Reizdarmsymptome vermindern soll, aber dennoch eine Vielfalt an Lebensmitteln bietet.

Individuelle Beratung wichtig

Inzwischen bestätigen viele Forscherteams aus der ganzen Welt, dass eine Ernährung arm an FODMAPs bei Reizdarmsyndrom für Betroffene wirksam ist. Da bei einer solchen Diät nur sehr wenig Gemüse und Obst erlaubt sind, sollte sie auf keinen Fall über einen längeren Zeitraum angewandt werden. Auch die Auswirkung auf die Darmbakterien, die sich von FODMAPs ernähren, ist noch ungeklärt. Durch das Weglassen der Fruktose wird zudem die Bildung eines Transportenzyms verringert, was bei erneutem Fruktoseverzehr die Symptome verschlimmern könnte. Eine FODMAP-Diät sollte daher nur mit fachlicher Unterstützung durchgeführt werden. KD/FH

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