Jackfrucht: Fleischersatz aus den Tropen

Vegetarisches und veganes Essen boomt und längst gibt es zahlreiche Fleischersatzprodukte auf dem Markt. Neben Tofu, Seitan und Tempeh finden sich neuerdings auch Produkte mit der Jackfrucht im Lebensmittelregal.

Die Jackfrucht, auch als Jakobsfrucht, Jackfruit oder Jaca bekannt, gehört zur Familie der Maulbeergewächse und kommt ursprünglich aus Indien. Mittlerweile findet man die Bäume in weiteren tropischen Ländern wie Brasilien, Indonesien, Südchina und Thailand. Die Jackfrucht beeindruckt mit ihrer Größe und gilt als die größte Baumfrucht weltweit.

Vor einiger Zeit wurde die Jackfrucht als Fleischersatz neu entdeckt. Und das weniger in ihren Herkunftsländern als vielmehr von Anbietern vegetarischer Fleischalternativen in der westlichen Welt. Für ihren Einsatz in der fleischlosen Küche wird die Jackfrucht unreif geerntet und weiterverarbeitet. Im Handel findet man sie beispielsweise als Convenience-Produkt klein geschnitten, in Beutel abgefüllt und eingeschweißt. Außerdem kommen sie in Salzlake eingelegt in Gläsern oder Konservendosen in die Regale. Auch in einigen veganen Fertigprodukten ist das Fruchtfleisch inzwischen zu finden.

Ähnliches Mundgefühl wie bei Fleisch

Roh ist die unreife Jackfrucht ungenießbar. Zudem werden die Fasern erst gebraten oder geschmort weich und nehmen die typisch fleischige, feinfaserige Konsistenz an. Gebraten ist Jackfrucht als vegane Variante von Pulled Pork, Gulascheintopf, Geschnetzeltem, Bolognese oder der Frikadelle beliebt. Aufgrund des überwiegend neutralen Geschmacks kann die Frucht mit vielerlei Gewürzen verfeinert werden. Manche Hersteller bieten den Fleischersatz bereits mariniert oder mit einer fertigen Gewürzmischung an, die mit Öl angerührt wird.

Aus ökologischer Sicht entpuppt sich die Jackfrucht als wenig nachhaltig. Die Tropenfrucht hat einen langen Transportweg hinter sich, bis sie bei uns in die Läden kommt. Zuvor muss sie in Dosen konserviert, in Folie eingeschweißt oder tiefgekühlt werden, was fossile Energien verschwendet. Hinzu kommt, dass Menschen und Natur in den Herkunftsländern unter den Monokulturen der riesigen Plantagen leiden. Umso wichtiger ist es, beim Kauf auf fair gehandelte Produkte aus ökologischem Anbau zu achten. Hier wird man in vielen Biosupermärkten sowie einigen Reformhäusern fündig. Im Vergleich zu Fleisch dürfte die Jackfrucht in der Ökobilanz, zum Beispiel beim Ausstoß von Kohlendioxid (CO2), trotzdem besser abschneiden. Tiere brauchen viel Futter, produzieren Methan und auch die Verarbeitung und der Transport sind sehr energieintensiv.

Aufgrund der langen Reise der exotischen Frucht und der teilweise stark verarbeiteten Fleischimitate sollte man sie nur gelegentlich genießen. Die vegetarische Küche hat auch ohne Jackfrucht, Tofu und Seitan einiges zu bieten. Laura Merten

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