Kochen im November: Grünkohl

Heutzutage wird Grünkohl als gesundes Superfood gefeiert. Kohlliebhaber und Traditionsbewusste verwenden ihn dagegen schon seit langer Zeit in der Küche.

Die schnellwüchsige Pflanze benötigt einen nährstoffreichen Boden. Vom Frühjahr bis zum Herbst wächst aus dem zarten Sprössling eine buschige Pflanze heran. Seine Spitze ist von großen, krausen Blättern gekrönt. Heutzutage finden wir fast ausschließlich die feinen oberen Blätter in den Märkten. Früher hingegen wurden auch die etwas dickeren Strünke verarbeitet. Kommerziell angebauter Grünkohl wird bereits ab September geerntet, der Hauptteil der Ernte findet aber im Dezember statt. Wer die krausen Stangen im eigenen Garten anpflanzt, kann sie dort bis in den Winter stehen lassen. Das winterharte Gemüse entwickelt bei tiefen Temperaturen einen süßeren Geschmack.

In den vergangenen Jahren haben kreative Köche zahlreiche neue Ideen zur Zubereitung entwickelt. So lässt sich das Wintergemüse in energiereiche Drinks mixen, in grünes Pesto verwandeln oder gar in Cupcakes und Brownies verbacken. Für Salate und zum Mixen eignen sich die kleineren inneren Blätter am besten. Die festeren äußeren Blätter sind in Eintöpfen, Aufläufen und Gebäck gut aufgehoben. Während dem Kochen fällt der voluminöse Grünkohl wie Spinat in sich zusammen.

Das winterliche Gemüse punktet vor allem mit seinen Nährstoffen – mit reichlich Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzen- und Ballaststoffen. So enthält Grünkohl ungefähr doppelt so viel Vitamin C wie Orangen oder Zitronen. Durch Zubereitungsschritte wie Kochen oder Trocknen geht allerdings ein Teil verloren. Auch mit seinem Gehalt an Calcium glänzt das krause Kraut. Besonders für die vegetarische und vegane Ernährung interessant ist der hohe Eiweißanteil, denn in 100 Gramm sind knapp fünf Gramm Eiweiß enthalten. Damit reicht Grünkohl fast an den Gehalt von Milch heran. Darüber hinaus enthält Kohl wertvolle Antioxidanzien, wie Beta-Carotin, Vitamin E und sekundäre Pflanzenstoffe. Als regionales Produkt passt er außerdem perfekt in einen nachhaltigen Speiseplan: Beheizte Gewächshäuser braucht das winterfeste Gemüse auch hierzulande nicht. Weite Reisen für den Import sind auch nicht notwendig. Ein rundum nachhaltiges Wintergemüse also.

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Schwarzwurzel-Grünkohl-Curry

Zubereitungszeit ohne Einweich- und Garzeit der Kichererbsen: ca. 45 Minuten
für 4 Portionen

Zutaten

100ggetrocknete Kichererbsen (ca. 250 gegart)
500gSchwarzwurzeln
5StängelGrünkohl
1Zwiebel
1Knoblauchzehe
15gIngwer, frisch
1ELKokosöl
2TLCurrypulver, mild
1MspKurkuma
1MspZimt
200mlGemüsebrühe
1Apfel
300mlKokosmilch
1feste Banane
Salz
(Handschuhe, Schale mit Wasser, Zitronensaft oder Essig)

Vorbereitung

Kichererbsen in reichlich Wasser 8-12 Stunden einweichen, im Einweichwasser ca. 60 Minuten zugedeckt weichgaren, salzen und 30 Minuten ausquellen lassen.

Zubereitung

  • Handschuhe anziehen! Schwarzwurzeln gründlich waschen, schälen, schräg in fingerdicke Scheiben schneiden und sofort in Essig- bzw. Zitronenwasser legen.

  • Grünkohlblätter von den Stielen abstreifen, gründlich waschen, klein schneiden.

  • Zwiebel, Knoblauch und Ingwer schälen, fein hacken und in Kokosöl anschwitzen. Schwarzwurzelstücke dazu geben, kurz anschwitzen, die Gewürze unterrühren und Gemüsebrühe angießen. Zugedeckt ca. 5 Minuten köcheln lassen.

  • Apfel entkernen und würfeln. Grünkohl, Apfelwürfel, Kichererbsen und Kokosmilch zu den Schwarzwurzeln geben, aufkochen und weitere 10 Minuten garen.

  • Banane in dünne Scheiben schneiden, unter das Gemüse ziehen und mit Salz abschmecken.

Tipp

Vollkornreis ergänzt das Curry vorzüglich. Für den Alltag ist es hilfreich, langgarende Hülsenfrüchte in größeren Mengen zu garen und portioniert einzufrieren.