Weihnachtliche Gewürze Nelken, Zimt & Co.

Kein Zimtstern ohne Zimt und kein Glühpunsch ohne Nelken. In der Weihnachtszeit dürfen sich die aromatischen Gewürze so richtig austoben. Sie bringen himmlische Düfte in die Küche und wärmen wunderbar die Seele.

Schmackhafte Rinde: Zimt

Für die hellbraunen Zimtstangen werden verschiedene Bäume aus der Familie der Lorbeergewächse geschält. Für Ceylonzimt kommt nur die Innenrinde zum Einsatz. Mehrere der dünnen Schichten werden ineinandergeschoben und rollen sich beim Trocknen zu der typischen Zimtstange auf. Der meist aus China stammende Cassiazimt ist dagegen nur einfach gerollt. Er enthält mehr Rindenbestandteile, ist etwas herber und intensiver im Geschmack und liefert außerdem deutlich mehr Cumarin als Ceylonzimt. Der sekundäre Pflanzenstoff kann in hohen Konzentrationen zu Leberproblemen führen und verursachte im Tierversuch Krebs. Für Kinder, die häufig Zimt essen, sollte man daher lieber zu Ceylonzimt greifen. Der süßliche Zimtgeschmack ist ein Muss in Zimtsternen; er verleiht aber auch Bratäpfeln, Rotkohlsalat und Currygerichten eine besondere Note.

Scharfe Knospen: Nelken

Die rot-gelben Knospen des immergrünen Nelkenbaums verformen sich beim Trocknen zu den typischen braunen Nägeli. Ihre scharfen Inhaltsstoffe wirken antioxidativ, entzündungshemmend und betäubend. Eine zerkaute Nelke in der Backentasche hat schon bei so manchem Zahnschmerz für Linderung gesorgt. Da ihr Aroma stechend scharf ist, können sie in der Küche sparsam dosiert werden. Zwei bis drei ganze Nelken im Rotkohl, Linsengericht oder Glühwein mitgekocht, reichen völlig aus. Gemahlen sind die tropischen Knospen unentbehrlich in Lebkuchen und Printen.

Alleskönner: Piment

Die unspektakulär wirkenden braunen, runden Beeren des Pimentbaumes beherbergen im Inneren eine Fülle von Aromen, die von fruchtig bis scharf reichen. Zur Aromatisierung von Suppen, Linsen- und Fleischgerichten reichen ein bis zwei ganze Samen aus. Geradezu unverzichtbar ist Piment in Grünkohlgerichten. Nach dem Garen sollten sie aber entfernt werden. Intensiver wird das Aroma, wenn Piment zerstoßen oder gemahlen wird. Besonders lecker schmeckt es in Lebkuchen und zu Apfelgerichten.

Grüne Kapseln: Kardamom

Die Kardamompflanze gehört zu den Ingwergewächsen und wächst in den Tropen von Guatemala bis Sri Lanka. Ihre gelb-grünen Kapselfrüchte haben drei Fächer, in denen jeweils vier bis acht braun- rote Samen stecken. Kardamom hat in vielen indischen Gewürzmischungen seinen festen Platz. Er aromatisiert Schokolade, arabischen Mokka und ist bei uns vor allem in Lebkuchen und Weihnachtsgebäck zu finden. Eine ganze Kapsel lässt sich gut zusammen mit Reis oder Linsen kochen. Für Gebäck oder Gewürzmischungen werden die kleinen Samen aus den Kapseln gelöst und gemahlen oder gemörsert. Dann kommt ihr süßlicher, leicht harziger Geschmack voll zur Geltung.

Keine Verwandten: Anis und Sternanis

Für ein Magen-Darm-Elixier werden die Anissamen mit Kümmel und Fenchel zu einem Tee aufgegossen. Der tut auch bei Husten gut, denn die ätherischen Öle aus den Samen wirken entkrampfend und vertreiben Krankheitserreger. Die gelblichen Samen des mediterranen Doldenblüters sind nicht mit Sternanis verwandt. Da sich die Aromen beider Samen ähneln, werden sie in der Küche jedoch gleich eingesetzt. Beim dekorativen Sternanis ist die Hülle aromatischer als die Kerne und wird mitverwendet. Das süßliche, lakritzartige Anisaroma verleiht Anisplätzchen ihr typisches Aroma, gehört in Printen und Lebkuchen und wird gerne zur Aromatisierung von Bratensoßen verwendet.

UGBforum 6/14 S.283-284

© 5PH/depositphotos.com