Umwelt und Ernährung: Das Klima und das liebe Vieh

Seit 1961 hat sich der Fleischkonsum mehr als verdoppelt. Das hat dramatische Folgen für Klima und Umwelt. An weniger Fleisch geht aus ökologischer Sicht kein Weg mehr vorbei. Das bringt auch gesundheitliche Vorteile mit sich – für Mensch und Tier.

Die Vollwert-Ernährung empfiehlt nicht mehr als 15 Kilogramm Fleisch pro Person und Jahr. Die Deutschen essen aber drei- bis viermal mehr. Fleisch und Milchprodukte weisen die negativste Klimabilanz von allen Produktgruppen auf. Dagegen haben pflanzliche Produkte wie Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst eine um 10- bis 30-mal bessere Klimabilanz als Fleisch. Die vegane Ernährung schont das Klima am deutlichsten.

Vorteile einer vegetarischen Ernährung

Eine pflanzenbasierte Kost wie die vegetarische Ernährung hat deutliche Vorteile für den Klima- und Umweltschutz.

  • So sinkt der Landverbrauch, indem weniger Flächen für den Futtermittelanbau von Nutztieren gebraucht werden. Die Zurückgewinnung von Naturlandschaften und ein sparsamerer Einsatz von Wasser gehen damit einher. Denn pflanzliche Lebensmittel verbrauchen weniger von der knappen Ressource.

  • Eine vegetarische Ernährung sorgt außerdem für den weltweiten Schutz der Wälder und Artenvielfalt. Denn in den Regenwäldern im Amazonasgebiet muss für den Futtermittelanbau weniger abgeholzt werden und Naturhabitate bleiben so erhalten. Auch steigt der Selbstversorgungsgrad in den betroffenen Ländern durch den geringeren Export von Futtermitteln. So werden Landflächen für den Eigennutzen frei. Auch für die Böden bedeutet das eine Schonung. Ein geringerer Nitrateintrag und verminderte Erosionen sorgen für Erholung der überlastenden Böden.

  • Wenn Fleischprodukte in der Nahrungsmittelkette fehlen, kommt es durch wegfallende Subventionen und verringerte Kosten für das Gesundheitssystem zu enormen ökonomischen Ersparnissen.

  • Ein wichtiger Vorteil der vegetarischen Ernährung ist zusätzlich das verminderte Tierleid, das durch geringere Bestände und weniger Transporte von Tieren gefördert wird.

Wer sich pflanzenbetont mit wenig Fleisch oder gar vegetarisch oder vegan ernährt, trägt einen Teil zur Verbesserung der weltweiten Umwelt bei. Die Vollwert-Ernährung zeigt dafür seit Jahrzehnten richtungsweisend einen gesundheits- und umweltbetonten Ansatz.

Schlatzer M, UGBforum 5/19 (gekürzt)

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