Gerade in der kalten Jahreszeit können wir jeden zusätzlichen Vitaminkick gebrauchen. Durch Wasser, Wärme und Licht wachsen aus kleinen Getreidekörnern schmackhafte Keimlinge, die reichlich Nährstoffe im Gepäck haben.
Als Keimlinge bezeichnet man frisch gekeimte Pflanzensamen. Getreide wie Weizen, Roggen, Dinkel oder Hafer keimen bestens auf der Fensterbank und sind gut für Einsteiger geeignet – am besten unbehandelte (nicht schadstoffbelastete) Samen aus dem Bioladen verwenden. Und so geht´s: Körner zunächst einweichen, wenn sie weich sind Wasser abgießen und in einem Keimglas zwei- bis dreimal täglich durchspülen. Bei einem Keimglas besteht der Deckel aus einem Sieb, so kann Luft ran und das Wasser leichter abfließen. Die Samen brauchen etwa zwei bis vier Tage zum Keimen. Keimlinge wachsen am besten an einem hellen und warmen Platz, sie sollten jedoch nicht direkten Sonnenstrahlen oder auf der Heizung stehen. Damit sich kein Schimmel bildet, ist sauberes Arbeiten und regelmäßiges Spülen wichtig. Schimmlige Keimlinge riechen auffallend muffig, sie sollten nicht verzehrt werden.
Zu Beginn des Keimens quellen die Samen und ihre Schale platzt auf. Es bildet sich die Keimwurzel mit Wurzelhaaren, dann folgen die ersten Keimblätter. Einige Nährstoffe wie Eiweiße und Mineralstoffe werden während des Keimvorgangs aufgespalten oder in günstigere Verbindungen umgewandelt. So sind sie leichter verfügbar und besonders bekömmlich.
Die Getreidekeimlinge passen mit ihrem süßlich milden Aroma zu süßen wie herzhaften Speisen, zum Beispiel als Topping auf Feldsalat und Schafskäse, abgeschmeckt mit etwas Olivenöl und Balsamicoessig. Die grünen Winzlinge machen auch eine gute Figur in Suppen, Müslis, pikanten Aufstrichen und Pfannengerichten. Geerntet wird am besten vor dem sechsten Wachstumstag. Sonst geht die Süße verloren und der Geschmack wird grasig. Getreidekeimlinge isst man mit Wurzeln und Blattkeim. Im Gegensatz zu Hülsenfruchtkeimlingen müssen kleine Mengen nicht blanchiert werden und sind auch roh ein Genuss. In einem geschlossenen Gefäß lassen sich Keimlinge einige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Regelmäßiges Waschen ist weiterhin nötig.
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