Genussmittel sorgen für schlechte Ökobilanz

Lebensmittel, die für unseren Genuss importiert werden, schädigen die Umwelt in den produzierenden Ländern.

Ein internationales Forscherteam unter Leitung des Frankfurter Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums untersuchte in mehr als 100 Studien, wie sich einzelne Lebensmittel des internationalen Agrarhandels hinsichtlich ihrer Ökobilanz auswirken. Der Anbau von Grundnahrungsmitteln wie Weizen findet überwiegend in dafür klimatisch optimalen Regionen statt und liefert so beste Erträge. Ihr Export leistet einen wesentlichen Beitrag zur globalen Ernährungsversorgung und spart aufgrund des hohen Ertrags zugleich weltweit gesehen Anbauflächen ein. Währenddessen schädigt der Anbau von Genussgütern wie Kaffee, Kakao und Tee, aber auch von Produkten wie Soja und Palmöl in den produzierenden Ländern die Umwelt durch Entwaldung und führt zu Verlusten der Biodiversität. Die EU importiert mit diesen Luxusgütern bis zu 30 Prozent ihres ernährungsbedingten CO2-Fußabdruckes. Der internationale Agrarhandel kann laut der Forschenden nur nachhaltiger werden, wenn Menschen in den Industriestaaten im Hinblick auf Genussgüter vermehrt heimische Alternativen konsumieren.

Julia Bansner/ Hans Helmut Martin

Quelle: Kastner T et al. (2021). Review. Global agricultural trade and land system sustainability: Implications for ecosystem carbon storage, biodiversity, and human nutrition.doi.org/10.1016/j.oneear.2021.09.006

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