Ein Müsli am Morgen vertreibt Hunger und Sorgen. Doch was hierzulande als Müsli fertig angeboten wird, ist allzu oft eher eine Süßigkeit als ein gesundes Frühstück. Alle Arten von Zucker und Getreidebestandteilen werden zu Kringeln, Pops und Crunchy verarbeitet und teilweise mit Schokolade und Aromastoffen aufgepeppt. Ein gesunder Start in den Tag sieht anders aus. Mischen Sie daher Ihr Müsli lieber selbst zusammen. Lore Kastl, Ernährungsberaterin im Netzwerk Gesunde Ernährung, verrät Ihnen, wie Sie im Handumdrehen ein leckeres Müsli auf den Tisch bringen.
| 40-60 | g | Getreide als Flocken oder Schrot |
| 100 | g | Milch, Joghurt, Sojagurt oder Obstsaft |
| 1 | St. | frisches Obst oder 30 g eingeweichte Trockenfrüchte |
| 1-2 | Tl | Nüsse, Sonnenblumenkerne, geschroteter Sesam oder Leinsamen |
Die bekannteste und beliebteste Zutat eines Müslis sind Haferflocken. Es gibt sie in der groben und feinen Variante und sie liefern als Vollkornprodukt jede Menge wertvolle Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Etwas kerniger wird Ihr Müsli, wenn Sie Flocken aus Gerste, Dinkel oder Roggen verwenden. Oft gibt es sie auch fertig gemischt als Mehrkornflocken. Wer zu Hause eine Flockenquetsche hat, kann sich seine Flocken aus Getreidekörnern jeden Morgen selbst quetschen. Damit die Flocken nicht zu hart sind, können Sie mit etwas heißem Wasser übergossen werden. Frischkornfans machen es sich noch einfacher: Sie schroten das Getreide am Vorabend und weichen es im Kühlschrank in etwas Wasser oder Buttermilch ein. Am nächsten Tag wird es dann mit Obst, Nüssen und Joghurt zu einem Müsli gemixt. Hierfür eignen sich besonders Dinkel, Gerste und Weizen. Frischer Hafer wird bei längerem Einweichen bitter. Wenn Sie ein solches Frischkornmüsli einmal ausprobieren wollen, können Sie sich in vielen Naturkostläden oder Reformhäusern eine kleine Menge Getreide grob schroten lassen. Wenn Sie morgens wenig Zeit haben, können Sie sich aus Flocken, Nüssen, Samen und Rosinen oder anderen Trockenfrüchten Ihren ganz individuellen Müslivorrat zusammenstellen. Diese Mischung müssen Sie dann morgens nur noch mit etwas frischem Obst und Milch oder Joghurt ergänzen.
Fruchtig und süß wird Ihr Müsli durch klein geschnittenes Obst. Hier können Sie frei nach Lust und Jahreszeit wählen: Geraspelter Apfel, geviertelte Erdbeeren, gewürfelte Orange oder Clementinen machen jedes Müsli schön saftig und liefern wertvolles Vitamin C sowie lösliche Ballaststoffe. Vorsicht ist bei Kiwi, Papaya oder frischer Ananas geboten. Mit Milchprodukten kombiniert können sie das Müsli bitter machen. Besonders süß und cremig wird Ihr Müsli, wenn Sie eine kleine Banane zerdrücken und untermischen. Wer gerade kein frisches Obst zur Hand hat, kann auf Trockenfrüchte ausweichen. Getrocknete Aprikosen, Datteln, Feigen oder Pflaumen sollten ganz klein geschnitten oder am besten vorher in wenig warmen Wasser eingeweicht werden, damit sich die Süße besser verteilt.
Richtig schön kernig wird Ihr Müsli mit Haselnüssen, Mandeln, Sonnenblumen- oder Kürbiskernen. Sesam und Leinsamen sollten vorher geschrotet werden, damit ihre wertvollen Inhaltsstoffe vom Körper verwertet werden können. Wer es lieber weicher mag, kann die Nüsse und Samen vorher mahlen oder mit einem Messer fein hacken.
Milch, Joghurt, Dickmilch oder Kefir runden die Getreide-Obst-Mischung ab. Mit Milch wird die Getreidemahlzeit eher flüssig, wohingegen Joghurt und Dickmilch sie fester macht.
Wer Milchprodukte nicht gut verträgt, kann sein Müsli auch ganz ohne Milch zubereiten. Lecker schmeckt es auch mit Sojagurt, Getreidemilch oder Obstsaft. Eine pürierte Banane oder etwas zerdrückte Avocado machen das milchfreie Müsli schön cremig. Oder Sie mischen einfach etwas Nussmus mit heißem Wasser und rühren es mit etwas Obstsaft unter Ihre Müslimischung.
Hafer mit Birne, Mandeln, Milch und Zimt
Gerste mit Trockenaprikosen, Kefir und gemahlener Vanille
Dinkel mit Nussmus, Banane und Orangensaft
Guten Appetit!