Wasser: Nährstoffe zum Trinken

Wasser ist nicht nur unverzichtbar, um den Flüssigkeitshaushalt aufrecht zu erhalten. Es kann auch als Nährstofflieferant eine Rolle spielen.

Sowohl Trink- als auch Mineralwässer unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung je nach geologischen Gegebenheiten erheblich. So finden sich je nach Region eher schwach mineralisierte oder sehr mineralstoffreiche Wässer. Bei Letzteren dominieren häufig Calcium und/oder Magnesium. Auch Kalium, Natrium und Chlorid sind häufig zu finden. Einige Inhaltstoffe von Trink- und Mineralwässern weisen vorbeugende, lindernde oder heilende Eigenschaften auf, so dass sie eine Arzneimittelzulassung als Heilwasser haben.

Über Mineralwasser sollte möglichst nicht zu viel Natrium aufgenommen werden. Bei Sportler:innen und Schwerarbeiter:innen sieht das anders aus. Sie sollten auf eine angemessene Natriumzufuhr achten, da sie den Mineralstoff über den Schweiß verlieren. Natrium wirkt beispielsweise an der Reizweiterleitung bei Nerven- und Muskelzellen mit, beeinflusst den Wasserhaushalt und ist Voraussetzung für die Aufnahme von Glucose, Aminosäuren und einigen Vitaminen.

Mineralstoffe sehr gut verfügbar

Zwei am Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Universität Hannover durchgeführte Studien zur Bioverfügbarkeit am Beispiel von Calcium und Magnesium konnten nachdrücklich belegen: Sowohl Calcium als auch Magnesium sind aus Mineralwässern ebenso gut verfügbar wie aus Milch, Brot oder Nahrungsergänzungsmitteln. Dabei kommt es nicht darauf an, welche Mineralstoffe sonst noch in einem Mineralwasser enthalten sind. Entscheidend ist einzig der Gehalt der jeweiligen Stoffe.

Leitungswasser meist mineralstoffarm

Trinkwasser ist im Gegensatz zu vielen Mineralwässern meist mineralstoffarm. Aus ernährungsphysiologischer Sicht kann es daher mit Mineralwasser nicht mithalten. Eine vom Kompetenzzentrum für Mineral- und Heilwasser am Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung durchgeführte Pilotstudie untersuchte 35 Leitungswässer mit sehr unterschiedlichen Härtegraden. Die Analyse zeigte, dass Calcium im Trinkwasser generell erst ab höheren Härtegraden (16,8 °dH und mehr) in bedeutsamen Mengen von mehr als 90 mg/l vorhanden war. Der Härtegrad oder auch die Wasserhärte gibt die Summe der Konzentration von Calcium und Magnesium pro Liter an. Magnesium fand sich erst ab einem Härtegrad von 24,3 °dH in relevanteren Gehalten von mehr als 30 mg pro Liter.

Allerdings nutzten die Haushalte bei höheren Härtegraden vermehrt Enthärtungsanlagen, um ihre technischen Geräte vor Verkalkungen zu schützen. Die Wasserenthärtung reduzierte die Calcium- und Magnesiumgehalte auf weniger als 42 mg Calcium beziehungsweise weniger als 8,4 mg Magnesium pro Liter. Die Natriumgehalte nahmen dagegen druch den Einsatz des Ionenaustauschers massiv zu: auf mehr als 130 mg pro Liter.

Alle Informationen über die Zusammensetzung eines Wassers finden sich bei Mineral- und Heilwasser auf dem Flaschenetikett; bei Trinkwasser informiert das regionale Wasserwerk. Wer aufgrund einer besonderen Ernährungsweise oder bestimmter Beschwerden einen speziellen Nährstoffbedarf hat, kann guten Gewissens zu Mineralwasser aus einer der über 500 deutschen Quellen zurückgreifen. Allein zum Durstlöscher eignet sich natürlich auch Trinkwasser aus dem Wasserhahn.

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