Chai – indischer Gewürztee

Tee hat im Winter seine Hochzeit. Vor allem Heißgetränke mit Gewürzen wie Zimt, Nelken, Kardamom und Anis sorgen jetzt für ein wohlig-warmes Gefühl. Im beliebten Chai Tee sind sie alle vereint.

Chai basiert auf dem aus Indien stammenden Getränk Masala Chai. Masala bedeutet Gewürzmischung und der Begriff Chai stammt ursprünglich von dem nordchinesischen Wort cha für Tee ab. Masala Chai oder einfach nur Chai stehen folglich für einen aromatischen Gewürztee. Das indische Nationalgetränk ist längst weltweit beliebt und hat sich als „Chai tea latte“ oder „Frozen chai latte“ zum hippen Modegetränk entwickelt.

Die Grundzutaten eines Masala Chai sind starker Schwarztee sowie eine vielfältige Gewürzmischung, verfeinert mit einem Schuss Milch und gesüßt mit Honig oder Zucker. Häufig wird das Getränk mit Assam-Schwarztee zubereitet. Dieser stammt aus dem gleichnamigen Anbaugebiet in Nordost-Indien.

Typische Gewürze sind Ingwer, Zimt, Nelken, Kardamom, Pfeffer und Sternanis. Aber auch indische Lorbeeren, Muskat und Fenchelsamen oder Kakao, Chili und Zitronengras finden sich in manchen Rezepten. Chai schmeckt daher überall ein bisschen anders, aber immer besonders würzig. Nelken und Zimt sind für den weihnachtlichen Geschmack verantwortlich, Anis und Kardamom sorgen für eine süßliche Note, Ingwer und Pfeffer für das scharfe Aroma.

Anregend und wohltuend

Vermutlich hat der Chai im Ayurveda seinen Ursprung. Die ganzheitliche Gesundheitslehre ist in Indien weit verbreitet und setzt sich aus bestimmten Praktiken wie Yoga oder Entspannungsmassagen und einer gesunden Ernährung zusammen. Nach der ayurvedischen Gesundheitslehre soll Chai Körper und Geist anregen, für Energie sorgen und die Lebensfreude steigern.

Die anregende Wirkung ist in erster Linie auf das im schwarzen Tee enthaltene Coffein zurückzuführen. Die vielen aromatischen Gewürzen bringen gesundheitsförderliche, insbesondere wärmende und verdauungsfördernde Wirkungen mit.

Chai selbst herstellen

Für die Zubereitung werden meist zuerst die Gewürze aufgekocht und danach die schwarzen Teeblätter hinzugefügt. Das Ganze wird dann mit einem Schuss Milch und etwas Zucker oder Honig zu einem heißen, würzig-süßlichen Getränk abgerundet. Erhitzt man die Gewürzmischung vorher in einer Pfanne, entstehen Röstaromen, die den Tee noch kräftiger schmecken lassen.

Wer Chai regelmäßig genießen will, kann die Gewürze mit einem Mörser zu einem feinen Pulver mahlen, den Gewürzbrei anrösten, danach mit Schwarzteeblättern mischen und in einer Teedose aufbewahren. Ein Esslöffel der Chai-Mischung ergibt eine Tasse Tee. Die Mischung einfach in ein Teesieb geben und etwa fünf Minuten ziehen lassen. Als frische Zutat kommt eine Ingwerscheibe erst nachträglich dazu. Das Chai-Pulver eignet sich als aromatische Gewürzmischung auch wunderbar zum Backen, für Smoothies oder das Müsli.

Chai Tee findet man im Handel auch als abgepackte Teebeutel oder lose als fertige Masala Chai Mischung. Hier lohnt es sich, auf Bio-Qualität zu achten, um ein überzeugendes Ergebnis zu bekommen. Konventionelle Tees setzen häufig künstliche Aromen zu und können Spuren von Pestiziden enthalten. Um in den vollen Genuss der wohltuenden und gesundheitsförderlichen Wirkungen zu kommen, ist es am besten, seine eigene Chai-Mischung mit hochwertigen Zutaten zu kreieren. Annamaria Göbel

Foto: TerriC/pixabay.com