Nüsse besser nicht im Pfandglas

Immer häufiger werden Nüsse in Pfandgläsern angeboten. Eine Untersuchung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung zeigt, dass das keine gute Lösung darstellt. Bei diesem Angebot ist das Verhältnis zwischen Verpackung und Produktmenge sehr ungünstig und damit wenig nachhaltig.

Die Forscher:innen des Projekts Innoredux aus Heidelberg untersuchten am Beispiel von Mandeln, wie die Ökobilanzen verschiedener Verpackungsmaterialien ausfällt. Bei dem Vergleich schnitten Mandeln aus dem Unverpackt-Laden am besten ab. Am schlechtesten fiel die Bilanz dagegen beim Einkauf von Mandeln im Pfandglas aus. Dabei ist das Verhältnis zwischen der schweren Verpackung aus Glas und der Produktmenge schlichtweg zu unausgewogen. Hinzu kommt, dass der Einwegdeckel nur unter größerem Energieaufwand recycelt werden kann.

Aber nicht nur das Verpackungsmaterial entscheidet über die Umweltfreundlichkeit. Bei einem Mehrwegglas schlagen auch Transport, Gewicht, Verhältnis zwischen Verpackung und Inhaltsmenge sowie die Reinigung der Gläser zu Buche. Gerade bei Trockenprodukten wie Nüssen, Reis oder Nudeln ist aufgrund der langen Haltbarkeit der Griff zur größeren und leichteren Verpackung sinnvoller und erheblich ökologischer als das Mehrwegglas.

Am nachhaltigsten bleibt der Gang zum Unverpackt-Laden, wo die gewünschte Menge in mitgebrachte Behältnisse abgefüllt werden kann. Inzwischen bieten auch immer mehr Bioläden und einige Supermärkte Stationen mit Nüssen, Hülsenfrüchten und Getreideflocken zum Selbstabfüllen an.

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, 2022

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