Unterstützung

Kooperationspartner

Deutschland bleibt sitzen

Nie hatten es die Menschen so bequem wie heute: Ob beim Arbeiten, vor dem Fernseher oder beim Onlineshoppen – im Mittel verbringt jeder Deutsche täglich mehr als sieben Stunden auf seinen vier Buchstaben. Das Dauersitzen schadet unserer Gesundheit, bestätigt ein aktueller Report.

Risikofaktor Sitzen

Für den Report „Wie gesund lebt Deutschland“ befragte die Deutsche Krankenversicherung zusammen mit der Deutschen Sporthochschule Köln mehr als 3000 Menschen. Die Zahlen zeigen, dass die Deutschen im Mittel siebeneinhalb Stunden pro Tag sitzen, junge Erwachsene verbringen mit neun Stunden sogar noch mehr Zeit auf Sofa, Bürostuhl und anderen Sitzgelegenheiten. Das Dauersitzen hat weitreichende Folgen für den Fett- und Blutzuckerstoffwechsel und ist daher neben allgemeinem Bewegungsmangel heute als ein eigenständiger Risikofaktor für die Gesundheit anerkannt. Besonders bei Kindern ist die zunehmende Mediennutzung ein Problem. 72 Prozent der Sechs- bis Zwölfjährigen haben mittlerweile einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer und die Hälfte sogar einen Internetzugang. Und so verbringen drei Viertel der Kinder mehr als eine Stunde täglich vor dem Bildschirm.

Öfter Aufstehen

Statistisch gesehen erhöht jede zusätzliche Fernsehstunde auf dem Sofa die Sterblichkeit um elf Prozent. „Also kann jeder sich etwas Gutes tun, indem er den Fernseher nach der Lieblingssendung ausschaltet und vom Sofa aufsteht“, hält der wissenschaftliche Leiter des Reports Professor Ingo Froböse fest. Der zweithäufigste Grund fürs Sitzen ist die Arbeit am Schreibtisch. Hier sieht Froböse die Arbeitgeber am Zug: „Es gibt Möglichkeiten, das Sitzen zu begrenzen, etwa Stehmeetings, verstellbare Schreibtische und aktive Büropausen.“

Sporthochschule Köln
Foto: Gabi Eder/pixelio.de