Japanische Algen radioaktiv belastet?

Nori, Kombe, Wakame und andere Meeresalgen sind für Sushi unverzichtbar. Nach dem Reaktorunglück in Fukushima im März 2011 wurde in einigen Algen eine erhöhte Radioaktivität gemessen. Essbare Algen aus Japan werden daher besonders scharf kontrolliert.

Strenge Kontrollen

Einige Algen sind in der Lage, radioaktive Substanzen wie Jod, Cäsium und Strontium aufzunehmen und zu speichern. Die Braunalgen Kombu und Wakame reichern ebenso wie die Rotalge Dulse besonders viel Jod an. Eine erhöhte Aufnahme von radioaktiven Substanzen kann die menschliche Gesundheit stark beeinträchtigen. Ein Kilogramm Lebensmittel darf daher maximal 100 Bequerel Cäsium-134 und Cäsium-137 aufweisen. Für Mineralwasser und grünen Tee, Milch sowie Säuglings-/Kleinkindernahrung gelten deutlich strengere Werte. Um die Bürger der EU vor diesen Gefahren zu schützen, werden seit dem 25. März 2011 aus Japan importierte Produkte vermehrt kontrolliert. Japanische Lebensmittelhersteller müssen zudem schriftlich bestätigen, dass die eingeführte Ware weder aus der nahen Umgebung Fukushimas kommt noch radioaktiv belastet ist.

Grenzwerte eingehalten

Im März 2014 hat die EU ein Gesetz erlassen, welches die Kontrollen der Lebensmittel aus Japan genau regelt. Jedem Import muss ein Bescheid beiliegen, der die genaue Herkunft und einen Analysebericht der eingeführten Lebensmittel beinhaltet. Zudem darf die Ware nur an bestimmten Orten in Deutschland eingeführt werden. Dort wird sie stichprobenartig auf Radioaktivität untersucht. Die Ergebnisse werden an die EU-Kommission weitergeleitet und alle drei Monate neu veröffentlicht. Bisher lagen alle geprüften Lebensmittel weit unter den Grenzwerten.

Text: Hannah Schon
Foto: Tim Reckmann/pixelio.de