Report: So schmeckts Deutschland

Besseres Schulessen, mehr Tierschutz und eindeutige Siegel – das wünschen sich die Deutschen. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft rund 1.000 Bundesbürger nach ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten gefragt.

Bereits zum zweiten Mal gibt das derzeit von der CSU geführte Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) einen Ernährungsreport heraus. Auf 15 Seiten werden die Wünsche und Gewohnheiten der Deutschen in puncto Essen zusammengefasst. Der Report darf nicht als objektive Bestandsaufnahme der Ernährungssituation verstanden werden, da das BMEL Fragen und Ergebnisse nach seinen Interessen zusammenstellt. Eines macht er dennoch deutlich: Wir Verbraucher sind an transparenter und unabhängiger Ernährungsaufklärung stark interessiert.

Kochen bei Jugendlichen beliebt

Es soll schmecken (99 %), gesund sein (89 %) und die Zubereitung schnell gehen (55 %), darin sind sich die meisten Deutschen einig. Zum täglichen Kochen nehmen sich nur knapp 40 Prozent aller Männer und Frauen Zeit. Bei Jugendlichen liegt Kochen dagegen im Trend, fast 90 Prozent der 14- bis 18-Jährigen kochen gerne und gut 60 Prozent tun dies mindestens einmal wöchentlich.

Die Grundlagen für richtiges Essen und Trinken sollten schon im Kindesalter gelegt werden. Neun von zehn Deutschen finden es wichtig, Ernährung als Schulfach einzuführen. Auch eine gute Verköstigung der Kinder in Kita und Schule liegt vielen am Herzen. 90 Prozent der Befragten wünschen sich verbindliche Standards für die Schulverpflegung und 67 Prozent wären bereit, für Bioessen etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Damit eine gute und hochwertige Schulverpflegung möglich wird, halten es 80 Prozent für sinnvoll, Schulmahlzeiten steuerlich zu begünstigen.

Mehr Transparenz bei der Erzeugung

Beim Einkauf legen wir Deutschen neben dem Geschmack (97 %) vor allem Wert auf eine regionale Erzeugung der Lebensmittel (73 %). Von der Landwirtschaft wünschen sich die Befragten eine artgerechte Haltung der Tiere (70 %), eine faire Entlohnung der Mitarbeiter (57 %) sowie umweltschonende Produktionsmethoden (49 %). In der Tierhaltung halten die Deutschen mit großer Mehrheit (87 %) eine Verbesserung der Standards für erforderlich und wünschen sich mehr Transparenz, etwa durch Siegel oder Label. KD

Quelle: BMEL-Ernährungsreport 2017.Deutschland, wie es isst. Unter: www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Ernaehrungsreport2017.pdf?__blob=publicationFile

Foto: Simone Hainz/pixelio.de