Frühlingsküche: Mit Blüten kochen

Endlich ist es soweit: Der Frühling hält Einzug und „süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land“. Wie in dem Gedicht von Eduard Mörike verwandeln Veilchen und Co. mit ihren farbenprächtigen Blüten Gärten, Parks und Grünstreifen in ein wohlriechendes Meer. Was liegt da näher, als sich die Blütenvielfalt auch in die Küche zu holen?

Blütenvielfalt für die Küche

Viele unserer Garten- und Balkonlieblinge sind essbar und eignen sich hervorragend zum Verfeinern und Würzen von Speisen. Ganze Menüs lassen sich mit Blüten zaubern. Sei es als Hingucker im Sektglas oder eingefroren im Eiswürfel, kleine Rosen, Begonien, Veilchen und Lavendelblüten veredeln mit ihrer Schönheit jedes Getränk. Löwenzahn, Begonie und Dahlie machen sich ganz prima als Suppeneinlage, und Gänseblümchen verleihen jedem Salat eine leicht nussige Note. Einen außergewöhnlichen Kräuterquark für Häppchen garantieren der Einsatz frischer Ringelblumen und die Blüten von Schnittlauch, Zitronenmelisse, Dill und Basilikum. Kleingeschnittene und mit Öl verriebene Blütenblätter der Ringelblume können außerdem Safran ersetzen, sie färben Reisgerichte und andere Speisen ebenso gut. Kuchen und Torten lassen sich nicht nur mit Schokostreuseln und Mandelblättchen verzieren. Veilchen eignen sich auch hierfür und peppen zusammen mit Stiefmütterchen und Rosen auch Obst und Süßspeisen mit ihrem leicht süßlichen Aroma auf.

Nicht nur schmackhaft, sondern auch gesund

Einmal von ihren dekorativen und aromatischen Vorteilen abgesehen, bieten Blüten auch eine Bandbreite an wertvollen Inhaltsstoffen. Einen großen Teil decken genau die Farbstoffe ab, welche die Blüten sowohl für Insekten als auch uns so attraktiv machen. Anthocyane, Betalaine, Carotinoide und Flavone haben vielfältige Wirkungen.

Tipps zum Anbau und Sammeln

Wenn Sie Blüten in Ihre Küche integrieren möchten, bauen Sie am besten gezielt einige Pflanzenarten mit essbaren Blüten im Garten oder auf dem Balkon an. Dies garantiert die Nichtbelastung mit Pflanzenschutzmitteln. Neben vielen anderen blühenden Schönheiten eignen sich Ringelblumen, Würz-Tagetes, Gänseblümchen, Löwenmäulchen, Phlox und Stiefmütterchen zum Anbau.
Am besten pflücken Sie die Blüten kurz vor dem Gebrauch, Insekten können einfach abgeschüttelt werden. Möchten Sie sie doch einmal aufbewahren, dann eignen sich luftdicht verschließbare Glasgefäße, die kühl gelagert werden.
Beachten Sie beim Sammeln von Wildblüten die Nähe zu landwirtschaftlichen Flächen, denn dort wachsende Pflanzen bekommen häufig die gespritzten Mittel ebenfalls ab. Informieren Sie sich genau, welche Blüten tatsächlich essbar sind und welche aufgrund ihrer Giftigkeit nicht einmal als Dekoration verwendet werden sollten. Zu diesen gehören zum Beispiel Fingerhut, Goldregen, Maiglöckchen und Herbstzeitlose.

Ob als Dekoration, wegen ihres Geschmacks oder gesundheitlichen Werten: Mit Blüten eröffnet sich ein weites und experimentierfreudiges Küchenfeld.

Text: Julia Bansner

Foto: remmerix/pixelio.de